Freitag, 1. August 2008

Apocalypse Meow

Originaltitel Cat Shit One.
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Die Manga-Gemeinde behauptet zwar immer das ihre Comic-Sparte sooo vielfältig ist, aber davon merkt man praktisch nichts. Was freilich auch nicht wundert, die Zielgruppe ist überwiegend weiblich und so beschränkt man sich halt im wesentlichen auf Kleinmädchenthemen + bestätigt dem Unkundigen seine Manga-Klischees.
Auch wenn mit Humor nicht gespart wird und man es beim Anblick niedlicher Häschen vermuten könnte, ist Apocalypse Meow alles andere als knuffig und lustig. Motofumi Kobayashi zeigt in einzelnen Episoden ein ziemlich ungeschöntes Bild des Vietnamkrieges in seiner ganzen Brutalität und Irrsinn. Dazu kommen zahlreiche Detail- und Hintergrundinformationen die die Realitätsnähe der einzelnen Geschichten betonen. Wer weiß schon wirklich was in Vietnam abgegangen ist? Sehr schön wird auch dargestellt wie die Soldaten zunehmend am Sinn dieses Krieges zweifeln und die Ablehnung die ihnen in der Heimat entgegengebracht wird. Strahlende Helden wird man hier vergeblich suchen, dafür war dieser Krieg auch nicht geeignet.
Die Figuren sind recht natürlich gezeichnete Tiere, Amerikaner/Kaninchen, Vietnamesen/Katzen, Chinesen/Pandas, Franzosen/Schweine etc... Dadurch wirken die Geschichten allerdings keineswegs weniger ernsthaft, diese überspitzte Verfremdung erlaubt es dem Leser viel intensiver mit den Figuren zu fühlen (Ähnlich wie bei Spiegelmans Maus).
Mir ein Rätsel warum Apocalypse Meow noch nicht auf deutsch erschienen ist.

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