Freitag, 5. Dezember 2008

Nosferatu - Phantom der Nacht

Werner Herzog, 1979
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Einheimische Kritiker haben den Streifen bejubelt (was mich persönlich schon mißtrauisch macht), im Ausland sah man es zT differenzierter. Wie ich finde zu Recht, Nosferatu - Phantom der Nacht ist so ziemlich der uninspirierteste und langweiligste Gruselfilm den ich kenne.
Herzogs überflüssiger Streifen ist ein Remake von Murnaus Stummfilmklassiker Nosferatu - Eine Symphonie des Grauens, und daran krankt das Teil. Anstatt einen eigenen Film zu drehen hat Herzog Nosferatu einfach noch einmal gemacht, nur in Farbe, mit Ton und besseren Filmmaterial. Wohlwollende Leute bezeichnen das als Hommage an Murnaus Werk, aber bei einer Hommage übernimmt man Motive und Figuren, spielt mit ihnen, zitiert und verweist auf das Original aber man kopiert nicht praktisch den ganzen Film Eins zu Eins, sowas ist nur billig. Noch dazu hat Herzog einen wichtigen Punkt nicht verstanden, seit Murnaus Nosferatu 1922 haben sich die Sehgewohnheiten des Publikums grundlegend verändert. Mit der Bildersprache die seinerzeit hervorragend funktionierte kann man heutzutage kaum noch etwas anfangen, 57 Jahre Mediengeschichte und -entwicklung lassen sich nicht einfach ignorieren, das Ergebnis wirkt daher nur noch Öde.
Und Kinski als Vampir... eigentlich mag ich ja den alten Wüterich, seine Präsenz hat so manchen B-Film veredelt, aber bei Herzog spielt er immer dieselbe manisch-depressive Rolle und windet sich elegisch vor der Kamera. Sein Nosferatu macht den Eindruck eines von Hämorrhoiden und Magengeschwüren gequälten Selbstbemitleiders, kein Vergleich zum düsteren Max Schreck im Original.
Ergo, als Einschlafhilfe oder um zu sehen wie mans nicht macht kann man sich Nosferatu - Phantom der Nacht antun, ansonsten ist es Zeitverschwendung.

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