Samstag, 9. Mai 2009

Jeff Hawke

Sydney Jordan, 1955-74

Comics aus Engeland haben es ja bekanntlich ziemlich schwer in diesem unseren Land. Obwohl Jeff Hawke als einer der besten Science-Fiction Comics gilt ist er hierzulande weitgehend unbekannt geblieben. Ein paar Episoden erschienen mal, stark eingedeutscht unter anderen Namen, in einer Tageszeitung und Comicaze brachte 1979-81 die ersten Folgen in drei Alben raus - und das wars dann auch.
Das bemerkenswerte an Jeff Hawke sind einmal die realistischen Zeichnungen, gekonnte Schwarz/Weiss Bilder, effektvoller Einsatz von Rasterfolien und fein Schraffiert. Und dann natürlich die Geschichten, sie spielen lediglich 10-15 Jahre in der jeweiligen Zukunft, dh die Menschen sind nicht aus ihren Sonnensystem herausgekommen, es gibt Nationalstaaten und die Technik entspricht im wesentlichen der Zeit. S-F Elemente tauchen meist nur auf wenn es Aliens auf die Erde verschlägt, oder Artefakte aus der Vergangenheit gefunden werden.
Die ersten Storys waren noch ziemlich klassisch, erstmal droht eine Invasion vom Mars und Hawke hat die übliche Dauerverlobte, dann ändern sich aber die Plots. Jordan verzichtet im wesentlichen auf KrachBumm-Action, der Schwerpunkt liegt bei Dialogen und Charakterzeichnungen, Differenzen werden diplomatisch beigelegt ohne Geballer. jeff Hawke selber ist nicht der alle überstrahlende Held sondern eher Vermittler. Meist sind die Aliens auch nicht böse sondern Menschen wie du und ich, Probleme entstehen aus Mißverständnissen. Dieser Ansatz ist, soviel ich weiß, ziemlich einmalig für seine Zeit. Dubios ist, daß die einzelnen Episoden von einem Teufel vorgetragen werden der sie seinen Dämonen erzählt, in jeweils einem Streifen an Anfang und Ende jeder Geschichte, in den deutschen Ausgaben hat man die weggelassen.
Titan-Books hat es sich anscheinend vorgenommen Jeff Hawke neu aufzulegen, zusammen mit anderen britischen Zeitungscomics wie Dan Dare oder Modesty Blaise, ich hoffe mal die bleiben am Ball.

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