Samstag, 25. Dezember 2010

Weihnachten

Nach fremdländischer Tradition, die Bescherung am ersten Feiertag.


Einige liebe Leute haben die Directors-Cut Version schon persönlich bekommen, die hier ist jetzt für die geneigten Leser diesmeinen Blogs.
Wie ich auf dieses Motiv gekommen bin? (Jep, selber gepinselt.) Ich denke mal, daß Wunder meist denen geschehen die es am wenigsten erwarten, und den Gedanken finde ich durchaus tröstlich. So ist dieses Bild insb für diejenigen, für die das letzte Jahr eher suboptimal bis besch... gelaufen ist.
In diesem Sinne, LGs vom G.

Samstag, 18. Dezember 2010

Weihnachts-Horror-Comix

Angesichts der nahenden hochheiligen Feiertage eine kleine Empfehlung wie man diese mit Humor hinter sich bringen kann. Mit den Horror Weihnachts-Comix von UndergroundComix!


Auf opulenten 400 Seiten werden einem ca vier Dutzend Storys zum Thema kredenzt, quer durch die Emotionen von bitterböse bis anrührend, splatterig bis lustig. Erstaunlich was dem armen Weihnachtsmann so alles wiederfährt + um die Feiertage passieren kann... Ein erklecklicher Anteil der Geschichten hat sich Herausgeber Steff Murschetz selber ausgedacht, seinen Eleven zur Umsetzung zur Verfügung gestellt, und natürlich auch selbst zum Pinsel gegriffen.
Jetzt darf man bei dem Buch keine aalglatten Profiarbeiten erwarten, die Zeichnungen sind ziemlich durchwachsen dem Underground verpflichtet. Von richtig Gut bis Naja.... schön abwechslungsreich in den verschiedensten Stilen und Techniken. Aber das tut dem Ganzen keinen Abbruch sondern diese Vielfalt macht vielmehr einen Teil des Reizes aus, der Spaß den die Leute beim zeichnen hatten überträgt sich auf den Leser - was man bei so mancher seelenlosen Hochglanzproduktion leider vermisst. Zugegeben, nicht alle Storys sind der Bringer (was bei der Menge an Storys auch nicht zu erwarten ist), aber wenn dann zB die tragische Geschichte des 13ten Rentieres erzählt wird ist ein schlichtes Gemüt wie das meine wieder vollauf zufriedengestellt.
Ergo ein gelungenes (und noch dazu günstiges) Buch an dem ich ein paar amüsante Abende geschmökert habe. Wer sich beeilt und es zB hier bestellt wird es vielleicht noch rechtzeitig unterm Weihnachtsbaum haben - aber lieber nicht der Oma zeigen, die könnte etwas verstört reagieren...

Donnerstag, 9. Dezember 2010

Hommage an John Lennon

Am 8. Dezember 1980, also Gestern vor 30 Jahren, wurde John Lennon ermordet.


Ein Jahr später kam Hommage an John Lennon heraus. Auf 100 Seiten drücken darin ca 40 Zeichner in Comics und Bildern ihre Gefühle zu dieser Tat, ihre Erinnerungen an Lennon und die Beatles aus. Nahezu alle (seinerzeit) wichtigsten Zeichner haben etwas beigetragen, von Druillet über Cosey bis Binet, was allein schon den Band bemerkenswert macht. Dazu kommt, in nahezu jedem dieser emotionellen Beiträgen spürt man die Betroffenheit der Künstler heraus. Was nicht wirklich wundert, sind doch die meisten von ihnen mit den Beatles aufgewachsen.

Solche Hommage-Bände gibt es mittlerweile viele, und oft hat man das vage Gefühl die Leute haben halt irgendwas gemacht um dabei zu sein, aber ansonsten wenig Bezug zur Person mit letztlich beliebigen Beiträgen. In Hommage an John Lennon ist das glücklicherweise nicht der Fall. So verschieden die Comics auch sind, man merkt, daß die Zeichner einen persönlichen Bezug zur Sache hatten.
Den Band gibt es nur noch im Antiquariat, ist aber nach wie vor den Erwerb wert - auch wenn man kein Beatles/Lennon-Fan ist wird es einen nicht kalt lassen.

Freitag, 3. Dezember 2010

Rocketeer

Der Rocketeer von Dave Stevens erschein seit 1982 als Fortsetzung in den Pazific-Comics.




Die Handlung spielt 1938 und ist eine schön klassische Abenteuergeschichte wie sie auch seinerzeit hätte erscheinen können. Der Pilot Cliff Secord findet einen Raketenrucksack den Gangster in seinem Flugzeug versteckt haben und möchte nun als fliegender Mann, dem "Rocketeer", ein bißchen Geld verdienen um seiner Freundin zu imponieren. Ein guter Plan, nur stehen ihm der Erfinder des Raketenpacks und böse Nazi-Spione im Weg die alle dieses Ding haben wollen - und schon gehts rund!
Das Ganze ist wunderschön realistisch gezeichnet, mit vielen Details und Verweisen auf die 30-40er Jahre, die zeigen das Stevens sich da wirklich ausgekannt hat. Etwas suboptimal, daß die Story kein richtiges Ende hat - aber nun Ja, so waren die Serials damals, da kam immer noch ein Cliffhanger. Vielleicht wäre die Story auch weitergegangen wenn Stevens nicht vorzeitig verstorben wäre...






















Als Comic war der Rocketeer so erfolgreich, daß ihm 1991 ein Film folgte. Der hatte freilich, was leider nicht ungewöhnlich ist, nicht allzuviel mit der Vorlage zu tun, auch wenn Dave Stevens selber am Drehbuch mitgeschrieben hat. Die Charaktere wurden deutlich verändert, der Held stromlinienförmiger, seine Freundin Betty (nach Betty Page) in "Jennifer" umbenannt und auf "lieb&süß" getrimmt. Ein Gangsterboß eingeführt und ein Hollywoodstar als Oberschurke der in wirklich ein Nazispion ist, usw... Aber diese Version funktioniert auch, und ist optisch opulenter als der Comic - und noch dazu sehr schön ausgestattet.
Was mich mehr stört, ist, daß im Film Howard Hughes als Schöpfer des Raketentriebwerks dargestellt wird, im Comic ist es Doc Savage. Ging aber wohl aus rechtlichen Gründen nicht anders, schon im Comic hatte Stevens auf die Nennung des Namens verzichtet, aber jeder der Ahnung hat erkennt den Doc.

Bei CrossCult gibt es aktuell eine Neuauflage vom Rocketeer, aber zu der kann ich nix sagen weil ich die nicht kenne. Dürfte sich aber auf jeden Fall lohnen wenn man auf "altmodische" Abenteuergeschichten steht.

Und ich fahre jetzt erstmal für ein paar Tage an den Bodensee...

Freitag, 26. November 2010

Kulla und der Mondhase

Von Anne Pätzke


Schon letztes Jahr erschienen, aber egal. Die kommenden Wochen bieten es ja an, und wer noch ein Mitbringsel/Geschenk sucht wenn man demnächst Freunde/Bekannt- und Verwandte mit Kleinkindern besucht, der ist mit Kulla gut beraten. Obwohl es auch große Kinder wie meinereins gerne haben.
In diesem dritten Buch vermutet Kulla eines Nachts, als sie den Sternenhimmel betrachtet, daß auf dem Mond auch ein Hase wohnt, wer sonst soll die Sternschnuppen hinunter werfen? Aber sicher ist sie nicht, bis eines Morgens ein Brief von dem Mondhäschen bei ihr ankommt...
Jep! Das ist so lieb und warmherzig wie es sich anhört - ohne kitschig zu sein, mit sehr schönen Bildern. Ein Buch das die Phantasie anregt und zum Wohlfühlen verleitet, wie auch die anderen beiden Bände wobei der Erste immernoch mein Favorit ist. Hier kann man sie alle erwerben: amazon, im Buchladen wird man Kulla wohl leider eher selten finden da der herausgebende Verlag Tokyopop mehr für Mangas und weniger für Kinderbücher bekannt ist. Schade, Kulla hätte es verdient viel bekannter sein!

Montag, 22. November 2010

Schneeflöckchen...

Buäh!... Dieser Anblick hat sich mir geboten als ich heute Morgen, nichts Böses ahnend, zur Kaffeemaschine geschlurft bin:


... und das gefrorene Wasser rieselt immer noch runter.
Trotz Klimawandel+verschobener Jahreszeiten, eines scheint sich (zumindest hier) nicht zu ändern: Es schneit immer Ende November! Das Zeug bleibt ein paar Tage liegen, taut weg und man hat ca einen Monat seine Ruhe - dann kommt Väterchen Frost und verleidet einem das Autofahren endgültig. Leider kommt man hier draußen im Gäu nicht ohne Automobil aus, wer will schon den ganzen Winter über in seinem Dorf eingeschneit sein? Wir sind ja nicht mehr im Mittelalter wo die bekannte Welt hinter dem nächsten Hügel zuende war.


Donnerstag, 18. November 2010

Wasabichips

Auch nicht gerade aktuell, aber ich habs erst vor kurzem probiert, Kartoffelchips mit Wasabigeschmack.
























Wasabi ist, für diejenigen dies noch nicht wissen, japanischer Meerrettich. Im Gegensatz zum Einheimischen ein Sumpfgewächs und deutlich schärfer. Hierzulande bekannt wurde das Zeug durch Sushi, da ist auf dem Teller meist so ein grünes Ding das aussieht wie ein ausgekauter Kaugummi (oder Riesenpopel) nur in scharf. So wie die kalten Reisröllchen wurde auch Wasabi zur Mode und wird gerade überall rein getan - bis es keiner mehr sehen bw schmecken kann.
Zurück zu den Chips! Erstmal sind die Dinger schon optisch ziemlich gewöhnungsbedürftig, die sind nicht goldgelb sondern - Grün! (In der Schweiz gibts sogar blaue Chips, das liegt aber an der Kartoffelsorte und nicht am Gewürz). Bei näherer Betrachtung fällt dann auf, daß die Dinger teilweise glasig, fast transparent sind. Das macht auch mißtrauisch, ist es doch normalerweise ein Zeichen dafür, daß etwas regelrecht mit Öl durchtränkt ist. Beim Vergleich mit anderen Sorten stellt sich dann freilich heraus, daß die Wasabi-Chips auch nicht mehr Kalorien haben, seltsam... muß etwas mit der Art der Würzung zu tun haben. Der Wasabi ist nicht auf die Chips gestreut wie Paprika etc sondern in die Dinger reingezogen, was Sinn macht da Meerrettich bei Luftkontakt schnell an Aroma verliert.
Soviel dazu, nun das Wichtigste: Der Geschmack. Die Chips sind scharf! Das steht nicht nur auf der Packung, es ist tatsächlich so. Und sie schmecken auch nach Wasabi, allerdings nur nach Wasabi. Die Würzung ist so dominant, daß von den Kartoffeln nichts mehr übrig bleibt, da hätte man auch jedes X-beliebige andere Material als Geschmacksträger verwenden können. Schade, da kann man gleich an ner Wasabitube lutschen, käme aufs Gleiche raus. Zum probieren OK, aber für mich fehlt daher der Anreiz noch öfter zu den grünen Scheibchen zu greifen.

Mittwoch, 10. November 2010

Comic"Action"2010

Superaktuell hinterher: Die Comic-Action in Essen!

Die Bezeichnung "Action" ist mittlerweile völlig daneben, auf den meisten lokalen Comicbörsen ist da mehr los. Panini und Salleck waren die einzigen Verlagsstände, der Schwarze Turm, Zampano und Comix hatten nen Gemeinschaftsstand auf dem auch die Sachen von Weissblech auslagen. Etwas Abseits waren noch die Jungs von IPP, aber da hat sich ja schon seit Jahren nichts mehr in Sachen Comics getan - und das wars dann mit der Herrlichkeit. Es waren auch etliche Händler da, subjektiv hatte ich allerdings das Gefühl es sind weniger geworden.
In der Zeichnerallee gegenüber steppte in den ersten beiden Tagen nicht gerade der Bär. Am Wochenende freilich drängte sich dort der hoffnungsvolle Nachwuchs. Glück hatte wer sich am Rand plazieren konnte, zwischen die Tische wagte sich das Laufpublikum erstmal wenig - war zumindest mein Eindruck.

Bei den netten Leuten von Panini habe ich Mittags signiert, der Ansturm hielt sich zwar in Grenzen aber wer kam hatte das Glück mich mal bei guter Laune zu erwischen (auch wenn das vielleicht nicht so offensichtlich war), entsprechend gab ich mir auch Mühe nette "Sketsche" zu machen. Mit Vorzeichnung und Tusche, was ein Dreikäsehoch empört mit "Der paust ja ab!" kommentierte... und nebenbei mußte ich wiedermal diverse Kinder darauf hinweisen, daß die niedlichen Häschencomics nicht wirklich für ihre Altersklasse gedacht sind. Die anwesenden Superstars waren dagegen im Dauerstreß die ganzen Bildchen abzuarbeiten. Was mir freilich so bisher noch nie aufgefallen ist, waren die Preislisten bei denen, für lau gabs bei etlichen gerade mal ne Unterschrift. Bei den Zeichnern in den anderen Hallen sahs genauso aus. Tja, von irgendwas müßen die Leute ja leben, auch wenn sich das Gerücht hält, idR werden die Zeichner von ihrem Gastgeber nicht dafür bezahlt daß sie auf derartigen Veranstaltungen jedem Bilderwunsch nachkommen.

Insgesamt aber eine sehr entspannte Angelegenheit, kein Streß und man konnte gemütlich mit Freunden und Kollegen plaudern, während der Messe und am Feierabend, beim Essen und in der Lounge des Motels. Das lag zwar etwas außerhalb, hatte aber dafür eine sehr günstige, staufreie Anfahrt zum Veranstaltungsort. Nervig nur das kalte Nieselwetter, für jede Kippe mußte man im Hotel und der Messe ins Freie, mit dem Ergebnis, daß ich mir ne Erkältung eingefangen habe, ich schätze mal, das ist der wahre Grund warum Raucher öfter krank sind!
Nebenbei habe ich in der Messe die ekelhafteste "Currywurst" meines Lebens bekommen. Lauwarme Fettwurst in kalter, geschmackloser Fettsoße. Die Pommes drüber gingen noch, aber den Rest konnte ich nur runterwürgen weil ichs bezahlt hatte. Akzeptabel waren dagegen die Döner in einem versteckten Winkel der Halle. Und wie immer hatte ich ne Kamera dabei - und nix geknipst!

Dienstag, 26. Oktober 2010

Killertornados über Germania

Endlich ist er erschienen, der mit über 500 Seiten umfangreichste Comic aus deutschen Landen, noch dazu als Hardcover mit Schutzumschlag in edlem S/W.


Gezeichnet hat dieses Mammutwerk Stephan Hagenow, nach einem Roman von S.H.A. Parzzival, und bestellen kann mans uA hier: amazon. da kann man dann auch was über den Inhalt lesen was ich mir hier spare (Ich habe mir in Essen eine Erkältung eingefangen und wie jedes männliche Wesen in der Situation leide ich jetzt wie ein Hund! *Schnorfz! ).
Nun wird dieser Rekordcomic hier nicht nur erwähnt weil er von einem geschätzten Kollegen ist, Nein, auch weil ich das umlaufende Cover gepinselt habe! Allerdings komme ich nicht drumrum festzustellen, daß ich es mittlerweile besser machen könnte. Es dürften etwa 2-3 Jahre her sein das ich es gemacht habe, solange ist das Buch wegen irgendwelcher Verzögerungen in der Warteschlange gestanden.

Am 6. November wird Stephan das Teil auf der Intercomic in Köln signieren + auf Wunsch mit Bildchen verzieren, ein Termin den sich der geneigte Nerd merken sollte.

Sonntag, 17. Oktober 2010

Comic-Preise

Auch hierzulande werden (mehr oder weniger beachtet) Auszeichnungen für Comics vergeben, meist im Rahmen einer Comicveranstaltung um selbige etwas aufzuwerten. Momentan am geläufigsten sind der Max+Moritz-Preis des Comic-Salons, der Sondermann der Frankfurter Buchmesse und der jährliche ICOM-Preis. Schöne Sache sollte man meinen, aber jedesmal gibts Gezerfe und Unmutsäusserungen ob der Preisvergabe. Woran liegts?

Es gibt zwei Möglichkeiten Preise zu vergeben, man läßt das Publikum abstimmen oder eine Jury. Beides hat Vor- und Nachteile, aber letztlich entscheidet der persönliche Geschmack und über den kann man (nicht) streiten.

Der M&M-Preis hat aus der Sicht des normalen Comiclesers deutlich an Ansehen verloren, Grund: Es ist ein Kritikerpreis. Hier werden Titel nominiert die teilweise kaum einer kennt, und man versucht auf Teufel komm raus den bösen "Mainstream" zu vermeiden um in den Pantheon der "Kunst" vorzustoßen. Hier wird sehr deutlich, daß sich die Meinung von Kritikern und Lesern darüber was Preiswürdig ist und was nicht idR meilenweit unterscheidet. Ziemlich disqualifiziert hat man sich dieses Jahr mMn durch die Auszeichnung eines Titels der zwar erst am Vortag der Preisvergabe auf Deutsch erschienen ist, dafür aber während der gesamten Veranstaltung dermassen omnipräsent war, daß eigentlich kein Zweifel bestand wer den Preis bekommt.

Der Sondermann krankt daran, daß hier nicht nach Klasse sondern nach Masse, dh was sich am besten verkauft hat, nominiert wird und das Publikum (Dh im wesentlichen die Leser einer bestimmten Online-Zeitung) dann abstimmt wer die Preise bekommt. An und für sich eine korrekte Methode, sie hat nur einen kleinen Haken. Der Normalbürger hat nämlich idR kaum Ahnung von Comics, bw was es in diesem Medium überhaupt gibt. Da wird das gekauft was man kennt, ich schätze mal dreist: Kaum einer dürfte mehr als ein halbes Dutzend Titel bw Comicfiguren kennen. Das ist dann so, als würde man das TV-Programm auf DSDSS und GZSZ reduzieren und dann sagen eins von beiden ist das Beste was TV gezeigt wird. Folgerichtig bekam diesmal ein Titel den Preis der unter Kennern als Schlechtester der ganzen Serie gilt.

Der ICOM-Preis hat indes intern das höchste Ansehen - und ist seltsamerweise weit weniger bekannt. Eigentlich sollten mit dem ICOM herausragende Independent-Comics ausgezeichnet werden, nur läßt sich mittlerweile nicht mehr halbwegs klar definieren was Independent ist und was nicht. Hier entscheidet zwar auch eine Jury, aber die besteht nicht aus selbstgefällig/verkopften Kritikern, sondern großteils aus Leuten die auch Comics machen, dh Ahnung von der Sache und Kontakt zum Fußvolk haben. Leider konnte man hier in letzter Zeit einen Trend beobachten sich dem M&M-Preis anzunähern. Das dieses Jahr ein Titel den ICOM- und den M&M-Preis bekommen hat berührte den ein oder anderen doch etwas peinlich.

Nuja, wie gesagt wird dann in schöner Regelmässigkeit im Comicforum gemeckert, und immer mit demselben Ablauf - wäre sicher lustig das mal von einem Psychologen analysieren zu lassen. Die an der Prämierung Beteiligten reagieren dünnhäutig, und früher oder später mit dem Vorwurf von Neid und Ahnungslosigkeit (- so sie überhaupt reagieren, die meisten Juroren sind in dieser größten Comic-Community überhaupt nicht aktiv). Die Störenfriede halten mehr oder weniger sachlich dagegen und fordern, daß das ganze Prozedere der Preisvergabe geändert werden muß um ein "gutes" Ergebnis zu bekommen, wie auch immer das aussehen soll. Irgendwann wird auf Formulierungen in den Kommentaren herumgeritten nur um das letzte Wort zu haben, Und letztlich spricht jemand ein Machtwort ala "Diskussion beendet! Setzen!" - bis zur nächsten Preisvergabe.

Nebenbei, bei einigen Juroren habe ich keine Ahnung was sie für den Job qualifiziert und wer sie benennt, da tauchen zT Namen auf die mir überhaupt nichts sagen.

Donnerstag, 14. Oktober 2010

Twilight Zone

Ein TV-Tipp zwischendurch. Seit Kurzem zeigt Das Vierte täglich kurz nach 23 Uhr die alten Twilight Zone-Folgen.



Sozusagen die Mutter aller Mystery-Serien. Von 1959 an wurden mit Unterbrechungen über 150 Episoden gedreht, mit Ablegern im Kino und Comic.
In diesem Spartensender dürften es die meisten übersehen, zumal vorher unsägliches Teleshopping die Leute verarscht, was zumindest mich normalerweise zu einem reflexartigen Weiterzappen veranlaßt. In dem Fall unterdrücke ich meine Instinkte, die alten Klassiker lohnen es.

Sonntag, 3. Oktober 2010

Mehr Monstrumologen

Weil es mir so Laune gemacht hat, noch ein bischen mehr über die Illus aus nämlichen Buch.
Hier ein paar Entwürfe die wir dann aus verschiedenen Gründen doch nicht genommen haben.


Bevor ich am Rechner was mache wird erstmal mit Bleistift geskribbelt, um ein Gefühl für die Figuren zu bekommen. Angepaßt an das Cover sollten die ja nicht wirklich naturalistisch sein. Auch Thumbnails für Illuideen gehen so flott von der Hand, zumindest bei mir. Wie man an den Zahlen sieht, habe ich hier verschiedene Perspektiven bei zwei Szenen (die dann doch nicht verwendet wurden) ausprobiert.


Eine Fingerübung zu einer Illustration die dann etwas anders umgesetzt wurde. Wie gesagt habe ich diese Technik vorher noch nie verwendet und mußte erstmal herausfinden wie was am besten funktioniert. Von 0 auf 100 durchstarten geht nicht, da sollte man sinnigerweise zuerst die Zeit investieren sich in den jeweiligen Stil+Technik hineinzufinden.


Wie der gewiefte Experte vielleicht erkennt sind das drei Ebenen: Schwarzer Hintergrund, farbige Vorzeichnung, (weißer) Strich.

Nebenbei: Wenn man in fremden Zungen schreibt, die man nicht wirklich gut beherrscht, kann man leicht mißverstanden werden...

Donnerstag, 23. September 2010

Der Monstrumologe

... oder original The Monstrumologist von Rick Yancey ist justement bei Bastei/Lübbe erschienen und kann nunmehr käuflich erworben werden, ua hier: amazon


Sieht auf den ersten Blick wirklich nach "Jugendbuch" aus, ist aber auch für den reiferen Leser geeignet, mir hats jedenfalls gut gefallen. Wer auf unheimliche Monstergeschichten steht, dem kann ich das Buch guten Gewissens empfehlen. Näheres zum Inhalt findet man auf den einschlägigen Händler- Verlagsseiten.
Ein Blick auf das britische Cover läßt unschwer erkennen, daß es beim Monstrumologen teilweise gut zur Sache geht...


Für den deutschen Buchmarkt ist so ein Motiv freilich etwas zu gruselig, zumindest in "normalen" Buchhandlungen. Und zugegeben, es wirkt schon etwas "trashig"...
Aaaaber ich erwähne dieses Werk ja nicht umsonst, ich habe die ganzen Illustrationen gemacht. Das muß extra erwähnt werden weil man leider verschusselt hat meinen Namen im Buch zu nennen - Nuja, kann ja mal vorkommen, in der Zweitauflage bin ich dann auch drin.

Zur Vorgehensweise. Erstmal wird mir gesagt wieviele Illus ins Buch sollen, dann rechne ich aus wieviel Seiten zwischen den Bildern sein sollten damit sie möglichst gleichmässig verteilt sind. Dann lese ich im Skript was in diesen Textstellen passiert und suche mir ein Motiv aus das zwar interessant ist, aber nichts vorweg nimmt. Dabei ist drauf zu achten, das es nicht zu explizit ist, die Grundstimmung der Szene wiedergibt und einen potentiellen Kunden, der das Buch im Laden durchblättert, neugierig macht.
Habe ich so ein Motiv gefunden mache ich ne Skizze:


Schicke sie zur Redaktion, und wenn man dort einverstanden ist wird die Illu ausgeführt - ansonsten ein anderes Motiv gesucht.


Beim Monstrumologen war die eigentliche Herausforderung: Das Cover war schon fertig! Dh, ich mußte mich bei den Illus stilistisch an ihm orientieren. War nicht ganz einfach weil ich mich noch nie mit dieser Schabetechnik beschäftigt hatte, aber hat großen Spaß gemacht. Am liebsten hätte ich noch mehr Illus angefertigt, aber war leider nicht im Budget drin.


Sonntag, 19. September 2010

Wurstmann

Nur mal so gepixelt...

Beim pinseln ist mir die ganze Zeit "Candyman" von Sammy Davis jr. durch den Kopf genudelt, nur das er dabei nicht Candyman sondern Wurstman gesungen hat... seltsam.


Montag, 13. September 2010

Horror Comics

The Mammouth Book of best Horror Comics, Running Press 2008























Hier mal eine schöne dicke Schwarte zum schmökern - so man des Englischen halbwegs mächtig ist.
Auf über 500 Seiten gibts ca 50 Storys zu lesen, dh mit dem Buch kann man ne Menge Zeit verbringen. Die Bezeichnung "...best..." ist zwar hemmungslos übertrieben, zB sind keine EC-Comics abgedruckt, aber dafür wird einem eine schöne Reise durch 60 Jahre Gruselcomics geboten, von 1944-2004.
Die meisten Zeichner sind mir unbekannt, aber das will nichts heißen, gerade in den 50ern gabs eine Unzahl dieser Comichefte - bis der Herr Wertham  dem Ganzen ein Ende gesetzt hat, und spätere Produktionen fanden eher selten den Weg hierher.
Die Geschichten sind chronologisch abgedruckt, so kann man schön die Entwicklung der Grusel-Comics nachverfolgen, und zu jeder Geschichte gibts noch einen kurzen Text zum Zeichner und dem Heft in dem die Story seinerzeit erschien.
Wie gesagt sind die Sachen qualitativ ziemlich durchwachsen, aber vielleicht gerade deswegen interessant. Die alten Sachen sind noch konventionell und haben deutlich EC zum Vorbild. Die Neueren werden dann experimentell, es gibts sowohl Fotocomics als auch Mangastorys, langweilig wirds da nicht. Das Teil kann man sich bei amazon ordern.

Montag, 6. September 2010

Pimpinella

Auch wenn hier eventuell der Eindruck entstehen könnte, daß ich nur Gruselkram im Kopf habe, dem ist nicht nur so...


Das Bild habe ich Gestern gepinselt. Die Geschichte dahinter: Die Elfe Pimpinella, von allen nur Nellie genannt, hilft, zusammen mit ihrem Freund der Waldmaus Walter, dem Pilzkönig seine verschwundene Krone wieder zu finden.
Tja, manchmal steht mir auch der Sinn nach Lieb+Süß...

Freitag, 3. September 2010

Zombiekunde

Als Zombie versteht man einen durch äußere Umstände wiederbelebten Toten der nur durch die Zerstörung seines Gehirns eliminiert werden kann. Man unterscheidet drei Arten:

Der Zombie Haitii ist die älteste bekannte Sorte der wandelnden Toten. In der Karibik beheimatet erlangte er nur regionale Bedeutung zumal er nur aufwendig und in kleiner Stückzahl herzustellen ist. Diese Zombies sind äußerst passiv, langsam und stellen ohne ausdrücklichen Befehl ihres Meisters  keine Bedrohung dar. In Ausnahmefällen können sie eine gewisse Eigeninitiative entwickeln die meist in der Belästigung ihrer Familienangehörigen besteht. Früher erfreute sich der Zombie Haitii relativer Beliebtheit, Heute spielt er praktisch keine Rolle mehr.

Zombie Vulgaris. Weltweite Verbreitung mit hoher Vermehrungsrate. Eher langsam und unbeholfen kann man ihm leicht aus dem Weg gehen. Allerdings neigt er zur Gruppenbildung und kann dann eine ernsthafte Bedrohung werden, insb. wenn man so doof ist sich von ihm in die Ecke treiben zu lassen undoder jemanden retten will der selbstverschuldet in eine Gruppe Zombies geraten ist, bw sich naiv einen Zombie hält. Der Zombie Vulgaris hat eine ausgeprägte Gier nach Gehirn frißt aber gerne auch jeden anderen Körperteil. Nicht sicher ist wozu ein toter Körper überhaupt Nahrung zu sich nimmt, man vermutet einen Zusammenhang mit seinem noch vorhandenen, rudimentären Gedächtnis.

Ein neuzeitlicher Typus ist der Zombie Rapidus, er kommt Hauptsächlich auf den britischen Inseln vor wo er zu einer rechten Plage wurde. Er ist durch seine enorme Bewegungsfreude und Aggressivität eine ernstzunehmende Bedrohung mit hoher Vermehrungsrate. Im Gegensatz zu den älteren Zombiearten benötigt er Nahrung, was Zweifel an seinem Status als Untoter erweckt hat und noch nicht völlig geklärt ist. Noch unbestätigt ist das Vorkommen von Zombie Rapidii in Skandinavien die keine Nahrung benötigen.

Vampire, Mumien, Wiedergänger etc werden zwar ebenfalls als "Untote" bezeichnet, sind aber keine Zombies da sie über ein (autonomes) Bewußtsein verfügen und selbstbestimmt handeln können - wobei auch hier die Zuordnung teilweise strittig ist und noch weiterer Forschung bedarf.

Montag, 30. August 2010

Zombies

So richtig Out waren die tapsigen Gesellen ja nie, aber momentan siehts so aus als hätten sie ein kleines Revival. Grund genug mich auch mal mit einem klassischen Motiv an ihnen zu versuchen.


Und Nein, das Teil im Hintergrund hab ich nicht gemalt sondern aus dem Netz gezogen, das zu pinseln, darauf hatte ich nun wirklich keine Lust...
hmm... Bei nochmaliger Betrachtung stelle ich wenig Überrascht fest, daß bei einer Verkleinerung von 2480pixel Breite auf 400pixel doch das Ein oder Andere wegfällt. Deshalb noch ne Ausschnittvergrößerung:



Freitag, 27. August 2010

Von Vampiren und Covern

Neulich war ich im heimischen Realmarkt in der Bücherecke. Die ist eigentlich schön praktisch nach Genres aufgeteilt: Krimis, Kinder-, Sachbücher, Historische- und phantastische Romane. Nun stehe ich vor dem Fantasykram und denke mir "Was soll das denn?". Mindestens 2/3 aller Bücher haben irgendwelche Vampire als Thema und alle(!) nahezu identische Titelbilder. Auf jeden Cover ist irgendein schwules Fotomodel zu sehen, oft mit noch mit nackichen,durchtrainierten Oberkörper und immer mit nichtssagenden Gesichtsausdruck. Natürlich mit dunklem Hintergrund (sind ja schließlich Vampire) und idR blau abgetönt, ganz innovativ ist bei einem ein Arschgeweih auf der rasierten Brust zu sehen. Irgendwie sieht das für mich wie Barbara Cartland für Emos aus, oder wie mal ein Kollege von mir meinte "für ungefickte 16jährige Mädchen". Die Handlung ist auch immer dieselbe, ein offensichtlich pupertäres "(jungfräuliches) Mädchen liebt (unverstandenen) Vampir", leichte Variationen inklusive. Warum diese Schmonzetten ankommen? Nu, wenn ein Mädel ihren ersten Freund hat sind die Eltern meist wenig erfreut, wissen die doch, das es Jungs in dem Alter primär ums poppen geht, was das Töchterlein meist nicht einsieht und sich (und den Typ) unverstanden fühlt - was in dem Alter eigentlich auch normal ist. Diese Situation kann man wunderbar in diesen Vampir-Schwarten umsetzen, da finden sich die kleinen, pupertierenden Mädchen wieder. Und es ist auch noch im Trend und damit nicht so peinlich wie Mutters Förster vom Silberwald - auch wenn da unterm Strich kein relevanter Unterschied besteht. Klar, alles "Biss..." Trittbrettfahrer, da kommt ein Blockbuster und jeder Schreiberling versucht im Strom mitzuschwimmen und die Verlage machen fröhlich mit weil man ja Geld verdienen will+muß. Nichts Neues, das gleiche Spielchen kennen wir mit Serienmördern, Pathologen, Zauberlehrlingen, Kirchenverschwörern etc. Immer wenn etwas Erfolg hat kommt ein Wust von mehr oder weniger originellen identischen Titeln - bis die Masche sich totläuft bw der Markt völlig übersättigt ist und es keiner mehr sehen kann.
Aber warum versucht man nicht wenigstens mit den Covern sowas wie Individualität vorzugaukeln? Mögliche Antworten wären: 1.Die Romane sind so armselige Klone, daß sie schlicht kein ansprechendes Motiv bieten. 2.Man möchte ein durchgehende Covergestaltung. 3.Man versucht sich an das Cover eines Erfolgstitels anzuhängen (dummerweise kommen alle Verlage gleichzeitig auf diese Idee), die Produktionszeit dauert bis zu einem Jahr und wenn die Bücher dann im Regal stehen sehen alle gleich aus (Überraschung!).
Den gleichen Automatismus kann man auch bei Fantasyromanen sehen. Eine zeitlang prangte auf jedem zweiten Titelbild eine große Waffe (Schwert, Keule etc ), und zwar nicht nur bei einer Serie eines Autors sondern Verlagsübergreifend. Dann waren es (Fotorealistische) Landschaften, meist mit Burg undoder düsterdräuenden Wolken, oder auch mal sehr beliebt, muskelbepackte grimmig guckend Barbaren.

Vielleicht täusche ich mich ja, aber ich habe das subjektive Gefühl früher waren Titelbilder abwechslungsreicher und nicht alle aus einer Schublade. Und bin mal neugierig was nach den Vampiren gehypt wird.

Sonntag, 22. August 2010

Das "Buch der Schatten"

Heimlich, still und leise werkelt Christoph Roos seit geraumer Zeit an einem Web-Comic und kaum einer bekommts mit da der gute Mann praktisch in keinem Forum unterwegs ist und/oder für seine Arbeit trommelt. Das Buch der Schatten nennt sich dieses Werk und es ist mir ein Bedürfnis mal darauf hinzuweisen, zumal gerade das zweite Kapitel des dritten Bandes beendet ist.


Auf mittlerweile locker 200 Seiten wird hier eine, im besten Sinne altmodische, Abenteuergeschichte erzählt. Eine wilde Jagd nach dem geheimnisvollen "Buch der Schatten", quer durch ein Europa gegen Ende des vorletzten Jahrhunderts. Geheimdienste, düstere Bruderschaften, dubiose Abenteurer, Waffenhändler und der Vatikan, alle sind sie hinter dem Manuskript her für das wohl das "Necronomicon" Pate gestanden hat. Zu Pferd, Kutsche, Luftschiffen, mit der Bahn und U-Booten alles was es damals gab. Dabei gilt es Banditen, Attentätern und Verrätern zu wiederstehen, die Gegner auszutricksen und selber zu überleben.


Der Reiz macht aus, das wie bei der Liga der außergewöhnlichen Gentlemen tatsächliche und fiktive Figuren aus jener Epoche auftauchen und Handlungsträger sind. Es wird auch nicht mit Hellsehern, Zauberern und Esoterik gespart, kommt einem vielleicht etwas seltsam vor, aber seinerzeit hielt man alles für möglich und passt folgerichtig auch gut in die Geschichte. Vorveröffentlicht wird das Buch der Schatten auf Roos Blog wo auch ab+zu Hintergrundinfos zu Figuren uÄ geliefert werden. Danach kommen die Seiten auf die Homepage.


Die Farbgebung ist etwas gewöhnungsbedürftig, und man mag es kaum glauben, mit Acryl auf Holz gemalt (!!!), also noch richtige Handarbeit, aber wer nicht völlig engstirnig ist kommt schnell damit klar. Ein Kritikpunkt sind allerdings die Sprechblasen, die sind öfters eher ungünstig plaziert, und die sehr knappen Texte die es manchmal schwierig machen der Handlung zu folgen. Vermutlich um Online noch lesbar zu sein, ist der Schriftgrad recht groß, ein Manko bei mehreren parallelen Handlungssträngen. Ab und zu eine Zusammenfassung wäre für den Leser auch hilfreich, insb wenn man nach einiger Zeit Pause weiterliest, sonst verliert man zu leicht den Faden.
Trotzdem, wer Spaß an Retro-Geschichten hat sollte zumindest mal in das Buch der Schatten reinsehen.

Dienstag, 17. August 2010

Fishmen

Der gute, alte Lovecraft, was wäre die moderne Populärkultur ohne seine literarischen Ergüße?


Ich trage mich ja schon lange mit dem Gedanken mal eine Geschichte von ihm umzusetzen, schon in dem ersten Comic den ich fertig gezeichnet habe spielte HP eine wichtige Rolle. Mein Favorit dabei waren eigentlich noch immer die Berge des Wahnsinns, momentan tendiere ich aber eher zum Schatten über Innsmouth, eine seiner bekanntesten Erzählungen. Allerdings haben sich schon viele daran versucht (zB Bernie Wrightson, es gibt Games, Filme etc...) und ist daher schon ziemlich ausgelutscht. Erschwerend kommt hinzu, es passiert in der Story eigentlich nicht viel. Die Spannung wird im Gegenteil unendlich langsam, um nicht zu sagen schwafelig, aufgebaut bis es endlich mal zur Sache kommt - und dann isses auch schon vorbei. Ich könnte mir allerdings vorstellen das es in Form eines Daily-Strips hinhauen könnte. Schön altmodisch im Stil der 40er, ohne Sprechblasen mit dem Text unter den Bildern. Momentan suche ich Bildmaterial aus dem New England der 30er zusammen, Häuser und so, gar nicht so einfach. Und das Buch finde ich in meinen ganzen Kartons auch nicht mehr... Mal abwarten ob ich Zeit, Lust, Muse usw finde um mich da dran zu machen oder ob das wieder eines der zahlreichen Schubladenprojekte wird...

Freitag, 6. August 2010

Das Kämpf

Nein, kein Schreibfehler, das Teil heißt wirklich so. Das Kämpf hat Vaughn Bodé 1963 im Selbstverlag herausgebracht und dürfte damit einer der ersten Underground-Comics sein. Wobei "Comic" die falsche Bezeichnung ist, eigentlich sind es Cartoons. Kennen dürfte es kaum noch einer, das Heft erschien 1979 und wurde nie wieder neu aufgelegt.


Dabei sind knuffige Wehrmachtssoldaten die Akteure. Nach der Methode "Krieg ist..." machen sie sich da Gedanken über den Krieg, seine Sinnlosigkeit und Absurdität. Die Soldaten kommen eher naiv und albern rüber was im Kontrast zum Thema Krieg steht, das Ganze aber dadurch wieder irgendwie intensiviert. In gewissen Sinne ein Vorläufer von Bonvis Sturmtruppen die ja in dieselbe Kerbe hauen. Der deutsche Text wirkt allerdings teilweise wie mit Babelfisch gemacht, wörtliche Übersetzungen die oft keinen Sinn machen wenn man nicht weiß wie es im Englischen gemeint ist. Beim Volksverlag hat man das seinerzeit nicht so eng gesehen, da war man als Leser auch froh mal etwas andere Comics zu bekommen.

Sonntag, 1. August 2010

Undergroundcomix

Womöglich hat es (schändlicherweise) noch nicht jeder mitbekommen. Mein alter Kollege Steff Murschetz hat mit Undergroundcomix eine Plattform+Forum für Nachwuchscomiczeichner eröffnet. Auf dem ComicSalon in Erlangen war er da mit Zeichnern und nem Stand anwesend, in diesem Abstellraum, daher leicht zu übersehen. Man kann dort Bilder und ganze Comics hochladen, sich mit anderen austauschen und vieles mehr... nuja, das Ganze ist noch im Aufbau, aber mit etwas Flüsterpropaganda wirds was. Dazu werden e-comics zum lesen angeboten. zT kennt man die zwar schon von mycomics aber es ist auch viel Neues dabei - und alles für lau! Gerade fertig geworden ist eCOMIX #2, und man staune, da ist ne Story von mir dabei Cagney&Johnson. Ursprünglich ist die mal in Lippe (RIP) erschienen, aber hier erstmals in Farbe+Bunt zu sehen. Was nicht bedeuten soll, daß die anderen Storys nicht lesenswert sind, im Gegenteil, schon allein das Cover ist allerliebst gemacht - echt!



Gezeichnet habe ich C&J schon 1990, richtig mit Tusche+Pinsel auf Papier, und als ich dann endlich auch mit nem Computer gesegnet wurde habe ich die Story dazu benutzt colorieren zu lernen. Soll heißen, ich hab alles ausprobiert was man so machen kann, Verläufe, Strukturen, Montagen, einfärben, Filter... Zum Üben OK, aber ansonsten viel zuviel, und eine Heidenarbeit dazu.
Einige Bilder sind freilich explizit, daher sah sich der gute Steff genötigt japanisch zu zensieren. Geht aber in Ordnung, muß ja nicht sein das man sich deshalb Ärger einhandelt.
Kurze Rede langer Sinn, Undergroundcomix angucken + mitmachen!

Donnerstag, 29. Juli 2010

Juli um!

Mit Schrecken+Erstaunen muß ich feststellen, daß der Juli praktisch schon wieder durch ist und ichs gar nicht richtig gemerkt habe. Liegt uA auch daran, daß ich ständig nen Job zwischenschieben mußte, die größeren Sachen liegenblieben und jetzt hektisch nachgearbeitet werden sollten. Und die Steuererklärung hab ich auch noch nicht gemacht...
Nick 14-16 hab ich zum Glück fast fertig, die müßen nur noch überarbeitet werden. Diese Woche mach ich noch das Finish für die Illustrationen des Monstrumologe, sollte am Montag im Verlag sein. Ein schöner Auftrag den ich bei Gelegenheit mehr würdigen werde. Dann steht ein Maskottchenentwurf an und eine umfangreiche Sache zum colorieren (das hat aber Zeit) - und natürlich flugs die nächsten Nicks.
Nebenbei wird ständig an meinem Auto rumgeschraubt was nervig+zeitaufwendig ist weil die Werkstatt unzuverläßig ist (keiner da, Ersatzteil fehlt...) und mir jedesmal Zeit draufgeht die dann abgeht.
Hier in den Blog was schreiben komme ich auch nicht, liegt aber, wie man lesen kann, nicht daran, daß ich mir nur die Sonne auf den Bauch scheinen lasse und nen faulen Lenz mache - schön wärs...

Samstag, 17. Juli 2010

Den


Neverwhere oder hierzulande bekannter nur als Den hat Richard Corben 1973 gemacht und gehört sicher zu den wichtigsten Underground-Comics. Seinerzeit ein Aufreger wegen den Nackichszenen und der tollen Grafik. Corben beherrscht Anatomie aus+in jeder Pose und Verkürzung perfekt, die Proportionen werden zwar hemmungslos übertrieben und verzerrt, aber zusammen mit der fast fotorealistischen Darstellung und Dynamik stört das kaum. Die Farben sind psychedelisch grenzwertig paßen aber irgendwie, jedenfalls in diesem Fall.

Optisch herausragend ist die Story bei Den allerdings eine zutiefst pupertäre Jungenphantasie. Ein bebrillter Hänfling bastelt eine Maschine die ihn in eine andere Welt versetzt. Er wechselt nicht nur den Standort sondern auch gleich seinen Körper, plötzlich ist er ein haarloser Muskelberg und bestückt wie ein Pferd. Als Den ist er nicht gerade der hellste aber das macht nichts, in dieser anderen Welt voller (nackter) Monster und (nackter) dickbusiger Frauen geht es weniger um intellektuelle Leistungen als vielmehr darum dem Gegner ordentlich in die Fresse zu hauen. Eine äusserst einfache Welt, Männer sind grundsätzlich feindlich und idR eher schlicht gestrickt. Frauen entweder hilfloses Opfer oder hinterhältiges Miststück, in jedem Fall aber sexuell willig bis hemmungslos - und Den kriegt sie alle! Wie gesagt, so etwa stellen sich pupertierende Jungs die Welt ihrer feuchten Träume vor wo sie ein richtiger Kerl sein können und nicht auf dem Schulhof gemobbt werden. Die Rahmenhandlung ist das übliche Fantasygedöns vom bösen Priester, mächtigen Artefakt und bösen, schlafenden Monstergott - mehr oder weniger zusammengeklaut. In Heavy Metal-der Film wurde Den für eine Episode als Trickfilm umgesetzt, auf eine ironisch/liebevolle Weise die durchblicken läßt, daß die Macher meine Meinung durchaus teilen. Und nebenbei hat Corben selber schon 1968 einen Film gemacht in dem er diese Story schon mal verwendet hat...

Samstag, 3. Juli 2010

Schweinegrippe #2

Erinnert sich noch jemand an die Schweinegrippe?

Das war diese Pandemie die nach Aussagen diverser Fachleute die menschliche Bevölkerung an den Rand der Ausrottung bringen könnte. Der Kollaps ganzer Staaten wurde prophezeit, von unzähligen Toten wurde gefaselt und die Medien überschlugen sich mit düsteren Prognosen. Promt sah sich die Regierung genötigt hektisch Maßnahmen zu ergreifen und Impfstoff fürs Volk zu ordern damit jeder eine Chance hat zu überleben. Natürlich nicht umsonst, die Impfung hat natürlich was gekostet, hochgerechnet hätte man sogar Gewinn machen können da die Impfdosen nicht zum Selbstkostenpreis verteilt wurden.
Und dann - nichts mehr! Praktisch über Nacht ist die Schweinegrippe aus den Medien verschwunden. Keine überfüllten Krankenhäuser, keine Leichenberge, keine Schlagzeilen... Nichts! Nur Schweigen allüberall als hätte das Ganze nicht stattgefunden.

Was ist nun wirklich passiert? Inzwischen gibt es Zahlen: Weltweit schätzt man die Opfer der Schweinegrippe auf ca 18.000, davon in DLand 250. Hört sich nach viel an, ist aber Firlefanz wenn man bedenkt das die "normale" Grippe allein hierzulande jährlich Menschen im vier- bis fünfstelligen Bereich erledigt.
Nun werden die Damen+Herren Politiker natürlich behaupten das liegt daran, daß sie so schnell und entschlossen gehandelt haben. Pustekuchen! Es haben sich lediglich 7% der Bevölkerung impfen lassen, längst nicht genug um statistisch aufzufallen. Noch dazu hauptsächlich sehr junge oder alte Menschen die eigentlich garnicht gefährdet waren. Die ach so gefährliche Schweinegrippe hat sich als lauen Pups erwiesen und nicht als Donnerschlag. Aber kein Grund zur Häme, die Republik hat nämlich Impfstoff im Wert von 283,2 Millionen € gekauft. Da die aber kaum einer wollte sind ca 30 Millionen Impfdosen im Wert von 236 Millionen € übrig, Steuergelder selbstredend, und die Uhr tickt, das Zeug hat ein Verfallsdatum. Die naheliegende Lösung: Man verkauft es an andere Länder! Tolle Idee, nur sieht es dort nicht anders aus, die Franzosen zB haben sogar 50 Millionen Dosen auf Lager weil die dachten man bräuchte zwei Impfungen um sich zu schützen...

Unterm Strich ein gewaltiger, sauteurer Flop wie die Vogelgrippe oder Rinderwahnsinn - an die sich auch kaum noch jemand erinnert. Gelohnt hat es sich nur für die Pharmakonzerne. Man darf gespannt sein was als nächstes aufgebauscht wird: Hamsterpest, Katzenschnupfen, Mäusekrätze...?

Samstag, 26. Juni 2010

Chronik der Unsterblichen

Gerade hab ichs gelesen und kann nicht drumrum meinen Senf dazu zu geben. Anscheinend erscheint demnächst das zweite Album der Chronik der Unsterblichen in Frankreich, und nächstes Jahr (irgendwie kompletter) auf deutsch.

Der Titel des Comics scheint Programm zu sein, denn man muß wohl unsterblich sein um irgendwann einmal die gesamte Geschichte in Bildern lesen zu können. Das erste Album Am Abgrund erschien 2004, nach ca zwei Jahren Produktionszeit. Es wurde erstmal bejubelt+prämiert, die Leser waren gespannt wies weitergeht... und das wars auch mit der Herrlichkeit. Es gab ein Artbook, eine Ausstellung und irgendwann konnte man auf Kummants Blog auch Skizzen zum zweiten Teil bewundern - der Rest war Schweigen bw ein halbgares "man arbeitet dran..." Aber jetzt, Oh Jubel, der zweite Teil von Hohlbeins ersten Buch der Serie - nach sechs Jahren! Sieben wenn man die deutsche Veröffentlichung abwartet. Mittlerweile ist die Romanreihe bei der #12 angelangt, wenn wir mal annehmen, daß die Alben weiter in diesem Rythmus erscheinen sind wir in 168 Jahren auf dem momentan aktuellen Stand der Bücher. Wie gesagt, um das zu erleben müßte in nächster Zeit ein Unsterblichkeitsserum erfunden oder Leser und Zeichner zu Vampiren werden.
An der Stelle fragt man sich zwangsläufig was das soll, eine Serie zu publizieren die keine vernünftigen Veröffentlichungsabstände hat und nie abgeschloßen sein wird. Die #1 wurde zwischendurch mal gecancelt weil es dem Verlag verständlicherweise zu lange dauerte, und das waren nur 2 keine 6 Jahre. Ich nehme mal an es ist denen ziemlich egal, die wissen daß das eine unendliche Geschichte ist, planen die Alben erst garnicht ein und wenn doch noch was kommt wirds halt ins Programm reingeschoben. Sinnvoll für die Leser ist das nicht, aber für den Verlag der auf die Weise einen warmen Geldregen zwischendurch bekommt. Man kann davon ausgehen, daß sich der Band trotzdem ordentlich verkaufen wird. Es gibt ja eine Menge Romanleser und, bei aller Meckerei, so eine graphische Qualität bekommt man in DLand selten auf den Tisch. Die Comicleser werden das Teil ergeben kaufen und hoffen das in ein paar Jahren vielleicht noch was nachkommt... irgendwann...



Sonntag, 13. Juni 2010

Comic Salon #6

Noch 'n paar Comics. Die Toten von Zwerchfell. Zombies sind immer ne Story wert und hier tapsen die anrüchigen Gesellen mal durch deutsche Lande. Drei Storys von drei Zeichnern die alle einen eigenen Ansatz haben und durchweg lesenswert sind. Bayerische Hinterwäldler, Spießer und Junkies vs Untote, da kann man sich prächtig bei amüsieren. Terror in the Zitty von Linsner/Pick. Schön gezeichnete Furry-Fantasy die sich dankenswerter Weise nicht allzu ernst nimmt. Der episch/pathetische Offtext wird in den vespielten Bildern gleich wieder auf die Schippe genommen. Die Story kommt zwar nicht ohne ein paar Klischees aus, ist aber dafür (im Gegensatz zu Ria) originell umgesetzt. Es macht einfach nur Spaß das Teil zu lesen. Argstein vom Breitschuh/Rother. Eine gruselige Geschichte aus den heimischen Hinterland, mit Zwergen, Alben, Wechselbälgern. Dummern Bauern und einem knurrigen Förster der alles wieder geradebiegt - bw es versucht. Und wieder wird bewiesen, für unheimliche Geschichten muß man nicht in ferne Länder oder krude Fantasywelten, sowas geht auch direkt vor der Haustüre. Brett, der tapfere Raumpilot. Fancomic alter Schule, S/W und handgetackert, in Zeiten der e-books, Hochglanzhardcoveralben und Sozio/Kunstkackegraphicnovelles fast schon ein Anachronismus - aber ein liebenswerter. Die Story selber entzieht sich irgendwie jeder Beschreibung da fast jeder beteiligte Zeichner sie nach gusto fortführt, seltsam halt wie manche englischen Filme, man mag es oder kann nichts damit anfangen. Bakuba von David Boller. Geschichten aus/über Afrika, und das ist auch das Einzige was die Storys verbindet. Praktisch jede hat einen anderen Ansatz, Zeichenstil und Geschichte. Durchaus beeindruckend, kann den unvorbereiteten Leser aber auch verwirren. Dabei sind die aufwendig gezeichneten, älteren Storys eher Banane, bei denen merkt man das David noch ziemlich jung war als er sie machte. Kein Vergleich zur Schöpfungsgeschichte der Dogon oder Aids Highway. Der Röhrende Hirsch. Investigativer Journalismus während und über den Comicsalon. Wie weiland der Narr am Königshof so kündet der Hirsch die Wahrheit hinter der bunten Fassade des Salons. Keine Exzesse, Peinlichkeit, Ausrutscher und Skandale die unterschlagen werden, ob sie stimmen oder nicht. Wer hier keine namentliche Erwähnung findet ist sowas von out!

Freitag, 11. Juni 2010

Comic Salon #5

Natürlich habe ich in Erlangen auch ein paar Printprodukte mitgenommen (aber noch nicht alle gelesen), hier mal meine Meinung in der Kürze, natürlich könnte man zu jedem Band noch viel mehr sagen.

Dede von Erik: Ein Im semi-funny Stil gezeichneter, straight erzählter Krimi, schnörkellos und ohne Kinkerlitzchen auf zeichnerisch höchstem Niveau. Zeitlich läßt sich die Handlung irgendwie nicht einordnen, optisch gefühlte 60er Jahre was nicht zuletzt an der extrem reduzierten Farbpalette liegt und der Weigerung modischen graphischen Schnickschnack zu verwenden. Wenn man bedenkt das es Eriks Premiere im Printbereich ist, läßt das noch Einiges von ihm erwarten. Ria von Thorsten Kieker: Grafisch der Knaller, reines Augenfutter, sowas aus heimischer Produktion habe ich, wenn überhaupt, nur selten gesehen. Irgendwie hat das Ganze auch was mit Games zu tun (richtig kapiert habe ichs nicht, interessiert mich aber auch nicht wirklich) und hier ist der Schwachpunkt von Ria. Die Story ist 08/15 Spielszenario und die Charaktere die übliche Kombination, da ist nichts Originelles. Eine wunderschöne, leider leere, Verpackung. Art*acke vom PonyXpress: Geht leider fast immer in der Flut der Neuveröffentlichungen unter weil wenig spektakulär in der Aufmachung. Ist aber allein schon wegen der Vielfalt an Stilen und Inhalten einen Kauf wert. Comics bringen mich selten zum lachen, aber die Story mit Picasso als Comiczeichner hat das geschafft, die sollte Badesalz ins Programm aufnehmen. Kommissar Fröhlich#3 von Stefan Hagenow: Bislang für Trash+Gemetzel bekannt und berüchtigt (was mir durchaus gefällt und großen Unterhaltungswert hat), legt Stefan hier eine Kehrtwende vor. In der dritten Fröhlich-Story wird völlig auf Gewalt verzichtet, dafür umso mehr Wert auf die Charakterisierung der Figuren gelegt, was beim Thema Kindesmißbrauch unumgänglich ist um nicht ins voyeuristische abzugleiten. Mit derben Humor wird auch nicht gespart, dadurch wird der ernste Hintergrund intensiver. Der bislang beste Band der Fröhlich Serie der kaum jemanden kalt bleiben läßt. Der unheimliche Kakerlak von Steff Murschetz+Elbe-Billy: Underground wie er sein muß, dreckig, hart, kompromißlos! Weit weg von der Massentauglichkeit üblicher Fanpuplikationen. Ein Superheld der eine versiffte Kakerlake ist, Schurken so hemmungs- und Skrupellos, dagegen wirken Magneto und Dr.Doom wie Pfadfinder. Das Teil macht einfach nur Spaß, bei einer 200er Auflage sollte man sich mit dem Erwerb allerdings beeilen. Operation Fledermaus von Schwartz&Yann: Spirou + Fantasio im besetzten Brüssel. Bei den Spezial-Bänden traut man sich einiges, in der regulären Serie undenkbar wird hier getötet und gefoltert, sogar Sex ist kein Tabu. Trotz Humor und phantastischer Elemente ein "erwachsener" Band. In den Zeichnungen gibt es zahlreiche Querverweise auf andere belgische Comicserien die zu entdecken Spaß macht und einen umfangreichen redaktionellen Teil zu den Hintergründen der Story. Einzig der Schluß ist etwas zu gerafft und wäre ein zweites Album wert gewesen.

Mittwoch, 9. Juni 2010

Comic Saloon #4

  EhaPanCar-Party
Ein Muß beim Comicsalon ist das kollektive Besäufnis an einem Abend. Irgendwo stand zwar immer auch noch ein Buffet rum, aber das war noch jedesmal in Rekordzeit geplündert, beim futtern werden die Journaillen zu Piranhas. Peinlich zu sehen wie dabei auch noch die letzten Schmodderreste zusammengekratzt wurden...
Diesmal wurde der Modus geändert. Es gab keine Eintrittskarten + dann trinken bis zum abwinken, sondern Gutscheine + Eintritt frei, und die Örtlichkeit wurde gleich mit geändert - keine gute Idee!
Vor dem Eingang des fünfstöckigen Gebäudes drängten sich die Leute. Die erste Etage hatte den Charme einer Sardinendose, alles drängte sich vor der dortigen Theke und die Treppe zum nächsten Stock wurde von ein paar Idioten blockiert die dort rumpalaverten (ich sag mal keinen Namen). Irgendwie hab ich mich trotzdem stinksauer hochgezwängt, aber dort wars genauso - nur weniger Sauerstoff und wärmer. Also in den dritten Stock, wieder gerappelt voll vor der Theke und noch weniger Luft zum atmen, dafür Sauwarm und schwitzig wie in den Tropen. OK, oberste Etage. Hier kam man zwar locker an die Theke aber das Klima entsprach einer Sauna auf dem Mount Everest, wenn man hier was trank kam es sofort wieder aus den Poren raus, schwitzen statt pinkeln. Und eine Luft zu dick um sie in die Lungen zu pressen und nur noch Spuren von Sauerstoff. Um zu überleben blieb einem keine Wahl als umgehend wieder auf die Straße raus zu gehen, dort konnte man sich dann sogar unterhalten. Aber dann ließen die Schergen erst niemanden mehr mit Bier hinaus, und dann überhaupt niemanden mehr mit Getränk. An dem Punkt hatte ich die Schnauze endgültig voll und ging schweren Herzens (ich hatte noch nen Gutschein übrig) zum Ritter wos dann lustig war.
Fehler #1: Es konnte jeder rein. Da waren Einheimische und Comicnerds gemischt was irgendwie garnicht ging. Fehler #2: Das Gebäude aus dem vorletzten Jahrhundert (hat mich mit seiner Holztäfelung an nen Puff erinnert) besteht aus nem Treppenhaus und vielen kleinen, unübersichtlichen Nebenräumen, da verläuft sich alles, man findet niemanden und das Raumklima ist katastrophal. War wohl alles ein kostengünstiger Kompromiß aber macht halt keinen Spaß. Wenns das nächste Mal wieder so ist geh ich gleich zum Ritter.

Montag, 7. Juni 2010

Comic Salon #3

Und wieder ist der Comicsalon rum. Da wartet man zwei Jahre und ehe man sichs versieht ist man wieder zuhause und wartet auf den Nächsten...

Die Fahrerei war OK, bis auf die sintflutartigen Regenfälle auf der Rückreise. Dafür kein einziger der ewiglangen Staus.
Ich glaube ich hab fast ununterbrochen gequasselt, jedenfalls in den vier Tagen mehr als sonst in einem Jahr. Und dabei etwa nur mit der Hälfte aller Leute mit denen ich eigentlich reden wollte, und dann nicht selten zu wenig. Und wieder andere die anwesend waren sind mir garnicht über den Weg gelaufen... Mit meiner Kodderschnauze habe ich wohl auch den ein oder anderen Verprellt - Sorry, war echt nicht böse gemeint! Insb. den Harald, falls du das liest, ich hab dich am Sonntag nicht mehr gesehen, aber die Zusage wird eingehalten.
Und der Salong selber, nuja, ich hab mich auf die BinLaden-Halle beschränkt. Von den Ausstellungen dort waren für mich die Western-Comics und Zeitungsstrips das Größte, zum Niederknien. Insb die Originale von Walt Kelly - der Mann war ein Genie!
Meine Anlaufstelle, der Gringostand am Morgen.

Die Diskussionsrunden habe ich mir gespart. Die M&M Verleihung sowieso, bezeichnend ein Kommentar, daß die Stuckdecke in dem Theater das Interessanteste der ganzen Veranstaltung war... aber deswegen geht man auch nicht nach Erlangen. Es sind die Leute die man dort trifft, die einen zum ersten Mal, die anderen nach Jahren wieder - auf Namenslisten verzichte ich mal, es war mir bei jedem/jeder Einzelnen eine Freude.
Nebenbei werden auch Projekte angeleiert, beizeiten werde ich die hier erwähnen.

Mittwoch, 2. Juni 2010

Comic Salon #2

Sodele, Heute Mittag mach ich mich auf den Weg, höchste Zeit den Trolli zu packen.
Dabei ist mir Gestern noch eingefallen, es ist der 14. Comic Salon und ich habe den Ersten verpaßt. DH: Ich bin zum dreizehnten (13) Mal dort - das läßt Böses erwarten!
Die ersten Omen hats schon gegeben: Gestern hat sich erstmal der Luftfilter in meinem Auto gelöst, hab ich gemerkt als der Wagen nicht mehr rund lief und es erbärmlich im Motorraum geklappert+geknarzt hat; Nuja, konnte ich easy wieder festmachen. Abends fange ich mir eine Art Zerrung im Rücken ein, der rechte Rautenmuskel tut jetzt Scheißweh. War ja klar, gerade erst hat sich was Ähnliches im linken Schultergelenk beruhigt. So langsam komme ich in ein Alter in dem man sich wundert wenns mal nicht irgendwo weh tut.
Was kommt als Nächstes? Ich hab diesmal vor über Würzburg anstatt wie sonst über Nürnberg zu fahren, wahrscheinlich verfranse ich mich gnadenlos, ich bin ja ein eher schlechter Autofahrer... was noch alles passieren kann, darüber will ich erstmal nicht spekulieren, ich werde es rechtzeitig erfahren. Der bisherige Höhepunkt war vor ein paar Jahren ein mehrtägiger Aufenthalt in der dortigen Uniklinik - das wird sich hoffentlich nicht wiederholen! Und ja, ich bin abergläubig bis zum Abwinken...

Freitag, 28. Mai 2010

Skizzen

Mal was aus meinen Skizzenbüchern:























Sowas entsteht meist während ich morgens meinen Kaffee schlürfe, den Rest vom Tag komme ich irgendwie nicht dazu...

Mittwoch, 26. Mai 2010

Monster Engine

Vor ein paarJahren kam David DeVries auf eine Idee, auf die man erstmal kommen muß. Er nahm Kinderzeichnungen und hat sie realistisch ausgearbeitet.

Das Ganze hat er dann auf seine Homepage The Monster Engine gestellt und damit einen Internetknaller mit Millionen Hits gelandet. Leider ist auf der Seite keine Gallerie mehr mit den Bildern zu sehen (oder muß sich erst anmelden, weiß ich nicht), dafür kann man sie als Buch erwerben - naja, der Mann muß auch von was leben. Anerkennung ist zwar was Schönes, aber davon ist die Miete nicht gezahlt. Als ich seinerzeit zum ersten mal dort landete konnte man sich noch alles so ansehen und staunen was dabei herauskommt wenn ein (Comic)Zeichner harmlos unschuldige Kinderbilder übermalt. Dabei ergänzt DeVries lediglich Details, ein wenig Hintergründe und Striche die die Bälger vergessen haben ohne Änderungen vorzunehmen. Er übernimmt auch die Farben und fairerweise steht auch immer der Name des Kindes dabei.
Um mehr von den Bildern zu sehen einfach bei der Google-Bildersuche "The Monster Engine" als Suchbefehl eingeben.


Donnerstag, 20. Mai 2010

Comic-Salon 2010

So, demnächst ist es soweit, vom 3-6 Juni findet der Comic-Salon in Erlangen statt. Noch zwei Wochen in denen ihr euch um Fahrt+Unterkunft kümmern könnt, als Comic-Affinitive sollte man sich das nicht entgehen lassen, ist es doch der Event hierzulande.

Als Höhepunkt wird einem zwar der "renommierte" Max&Moritz-Preis verkauft, aber den interessieren, außer den Betroffenen, immer weniger Leute. In den Anfängen gingen die Karten für die Verleihung wie geschnitten Brot weg, mittlerweile werden sie wie Sauerbier angeboten. Und wenn ich den Leuten so zuhöre wird mir auch klar warum. Das (dröge) Rahmenprogramm hat sich zu oft wie Kaugummi gezogen, elend langes Gerede... insgesamt schlicht langweilig. Da haben auch populäre Gastmoderatoren und ein gestraffter Ablauf nichts gebracht, die Veranstaltung hat ihren Ruf weg. Erschwerend kommt hinzu, daß die Preisträger fast durchweg ohne Rücksicht auf das Publikum nominiert werden. Unter den Normalusern wird darüber jedesmal heftigst abgelästert und verständnislos der Kopf geschüttelt. Oder kann sich noch jemand, ohne nachzusehen, erinnern wer letztesmal "bester deutschsprachiger Zeichner" wurde? Ich nicht.
Nun sind Bestseller nicht zwangsläufig auch herausragende Werke, oft genug sind sie unterste Schublade, aber Preisträger sollten doch auch vom Fußvolk akzeptiert werden und nicht nur von Kritikern deren Meinungen sowieso in den seltensten Fällen massenkompatibel sind. Persönlich habe ich den Eindruck, daß man beim M&M-Preis ums verrecken einen auf elitäre Kunst machen will und dabei völlig vergißt, daß Comics auch und vor allem ein Unterhaltungsmedium sind. Leider aber ist es eine deutsche Unsitte Unterhaltung als unseriös anzusehen. Insbesondere Comics haben den Ruf weg, daß man sich als Erwachsener von diesem Kinderkram fernzuhalten hat. Aber anstatt souverän zu dem Medium zu stehen, knickt man ein und macht das, was das Feuilleton erwartet, man nominiert Krakelsachen, denn das ist "Kunst", und verkopfte Geschichten die nur eine pseudoelitäre Randgruppe anspricht - wie in der "richtigen" Kunst eben, die kommt ja auch ohne nennenswertes Publikum aus.

Seis drum, das geht mich nix an. Ich bin dort um mich mit Kollegen und Freunden zu unterhalten die man sonst nicht sieht. Ein paar Ausstellungen anzusehen, Abends gepflegt in netter Gesellschaft einen trinken gehen, und einfach eine gute Zeit zu haben. Als Freund der bunten Bilder hat man dazu eh viel zu wenig Gelegenheiten, noch dazu, wenn man wie ich, am Rande des Schwarzwaldes haust. Sicher ist das dann eine Überdosis, aber auch sehr inspirierend und ermutigend weiterzumachen.

Mittwoch, 12. Mai 2010

Lassiter #1973

Momentan + aktuell am Kiosk zu haben, der neue Lassiter-Roman - und das Cover stammt diesmal von mir (wer hätts gedacht?!)

Eigentlich lese ich keine Westernromane - außer ganz früher mal Ronco-Der Geächtete, die waren ziemlich heftig und wurden zT indiziert... Egal, jedenfalls hat ein Freund mich gefragt ob ichs nicht mal versuchen möchte. Allzuviele Möglichkeiten Cover zu malen gibts ja leider nicht und Western laufen als Heftromane noch relativ gut, also hab mich an den Wacom gesetzt und drauflosgepinselt. Beim Motiv hatte ich freie Hand, die werden idR lustigerweise nicht nach schon fertigen Romanen gemacht, sondern umgekehrt.
Die erste Version von dem Cover sah noch etwas anders aus. In den Uniformen steckten Skelette und die Göre hatte ein Hemd an... Der Redakteur meinte daraufhin, zu gruselig und zu viel Kleidung (am Mädel) - OK, der Kunde hat immer recht. Also nackig gemacht, die Toten aufgefrischt und damit wars akzeptiert.
Doch, hat Spaß gemacht, das Teil zu malen!