Samstag, 26. Juni 2010

Chronik der Unsterblichen

Gerade hab ichs gelesen und kann nicht drumrum meinen Senf dazu zu geben. Anscheinend erscheint demnächst das zweite Album der Chronik der Unsterblichen in Frankreich, und nächstes Jahr (irgendwie kompletter) auf deutsch.

Der Titel des Comics scheint Programm zu sein, denn man muß wohl unsterblich sein um irgendwann einmal die gesamte Geschichte in Bildern lesen zu können. Das erste Album Am Abgrund erschien 2004, nach ca zwei Jahren Produktionszeit. Es wurde erstmal bejubelt+prämiert, die Leser waren gespannt wies weitergeht... und das wars auch mit der Herrlichkeit. Es gab ein Artbook, eine Ausstellung und irgendwann konnte man auf Kummants Blog auch Skizzen zum zweiten Teil bewundern - der Rest war Schweigen bw ein halbgares "man arbeitet dran..." Aber jetzt, Oh Jubel, der zweite Teil von Hohlbeins ersten Buch der Serie - nach sechs Jahren! Sieben wenn man die deutsche Veröffentlichung abwartet. Mittlerweile ist die Romanreihe bei der #12 angelangt, wenn wir mal annehmen, daß die Alben weiter in diesem Rythmus erscheinen sind wir in 168 Jahren auf dem momentan aktuellen Stand der Bücher. Wie gesagt, um das zu erleben müßte in nächster Zeit ein Unsterblichkeitsserum erfunden oder Leser und Zeichner zu Vampiren werden.
An der Stelle fragt man sich zwangsläufig was das soll, eine Serie zu publizieren die keine vernünftigen Veröffentlichungsabstände hat und nie abgeschloßen sein wird. Die #1 wurde zwischendurch mal gecancelt weil es dem Verlag verständlicherweise zu lange dauerte, und das waren nur 2 keine 6 Jahre. Ich nehme mal an es ist denen ziemlich egal, die wissen daß das eine unendliche Geschichte ist, planen die Alben erst garnicht ein und wenn doch noch was kommt wirds halt ins Programm reingeschoben. Sinnvoll für die Leser ist das nicht, aber für den Verlag der auf die Weise einen warmen Geldregen zwischendurch bekommt. Man kann davon ausgehen, daß sich der Band trotzdem ordentlich verkaufen wird. Es gibt ja eine Menge Romanleser und, bei aller Meckerei, so eine graphische Qualität bekommt man in DLand selten auf den Tisch. Die Comicleser werden das Teil ergeben kaufen und hoffen das in ein paar Jahren vielleicht noch was nachkommt... irgendwann...



Sonntag, 13. Juni 2010

Comic Salon #6

Noch 'n paar Comics. Die Toten von Zwerchfell. Zombies sind immer ne Story wert und hier tapsen die anrüchigen Gesellen mal durch deutsche Lande. Drei Storys von drei Zeichnern die alle einen eigenen Ansatz haben und durchweg lesenswert sind. Bayerische Hinterwäldler, Spießer und Junkies vs Untote, da kann man sich prächtig bei amüsieren. Terror in the Zitty von Linsner/Pick. Schön gezeichnete Furry-Fantasy die sich dankenswerter Weise nicht allzu ernst nimmt. Der episch/pathetische Offtext wird in den vespielten Bildern gleich wieder auf die Schippe genommen. Die Story kommt zwar nicht ohne ein paar Klischees aus, ist aber dafür (im Gegensatz zu Ria) originell umgesetzt. Es macht einfach nur Spaß das Teil zu lesen. Argstein vom Breitschuh/Rother. Eine gruselige Geschichte aus den heimischen Hinterland, mit Zwergen, Alben, Wechselbälgern. Dummern Bauern und einem knurrigen Förster der alles wieder geradebiegt - bw es versucht. Und wieder wird bewiesen, für unheimliche Geschichten muß man nicht in ferne Länder oder krude Fantasywelten, sowas geht auch direkt vor der Haustüre. Brett, der tapfere Raumpilot. Fancomic alter Schule, S/W und handgetackert, in Zeiten der e-books, Hochglanzhardcoveralben und Sozio/Kunstkackegraphicnovelles fast schon ein Anachronismus - aber ein liebenswerter. Die Story selber entzieht sich irgendwie jeder Beschreibung da fast jeder beteiligte Zeichner sie nach gusto fortführt, seltsam halt wie manche englischen Filme, man mag es oder kann nichts damit anfangen. Bakuba von David Boller. Geschichten aus/über Afrika, und das ist auch das Einzige was die Storys verbindet. Praktisch jede hat einen anderen Ansatz, Zeichenstil und Geschichte. Durchaus beeindruckend, kann den unvorbereiteten Leser aber auch verwirren. Dabei sind die aufwendig gezeichneten, älteren Storys eher Banane, bei denen merkt man das David noch ziemlich jung war als er sie machte. Kein Vergleich zur Schöpfungsgeschichte der Dogon oder Aids Highway. Der Röhrende Hirsch. Investigativer Journalismus während und über den Comicsalon. Wie weiland der Narr am Königshof so kündet der Hirsch die Wahrheit hinter der bunten Fassade des Salons. Keine Exzesse, Peinlichkeit, Ausrutscher und Skandale die unterschlagen werden, ob sie stimmen oder nicht. Wer hier keine namentliche Erwähnung findet ist sowas von out!

Freitag, 11. Juni 2010

Comic Salon #5

Natürlich habe ich in Erlangen auch ein paar Printprodukte mitgenommen (aber noch nicht alle gelesen), hier mal meine Meinung in der Kürze, natürlich könnte man zu jedem Band noch viel mehr sagen.

Dede von Erik: Ein Im semi-funny Stil gezeichneter, straight erzählter Krimi, schnörkellos und ohne Kinkerlitzchen auf zeichnerisch höchstem Niveau. Zeitlich läßt sich die Handlung irgendwie nicht einordnen, optisch gefühlte 60er Jahre was nicht zuletzt an der extrem reduzierten Farbpalette liegt und der Weigerung modischen graphischen Schnickschnack zu verwenden. Wenn man bedenkt das es Eriks Premiere im Printbereich ist, läßt das noch Einiges von ihm erwarten. Ria von Thorsten Kieker: Grafisch der Knaller, reines Augenfutter, sowas aus heimischer Produktion habe ich, wenn überhaupt, nur selten gesehen. Irgendwie hat das Ganze auch was mit Games zu tun (richtig kapiert habe ichs nicht, interessiert mich aber auch nicht wirklich) und hier ist der Schwachpunkt von Ria. Die Story ist 08/15 Spielszenario und die Charaktere die übliche Kombination, da ist nichts Originelles. Eine wunderschöne, leider leere, Verpackung. Art*acke vom PonyXpress: Geht leider fast immer in der Flut der Neuveröffentlichungen unter weil wenig spektakulär in der Aufmachung. Ist aber allein schon wegen der Vielfalt an Stilen und Inhalten einen Kauf wert. Comics bringen mich selten zum lachen, aber die Story mit Picasso als Comiczeichner hat das geschafft, die sollte Badesalz ins Programm aufnehmen. Kommissar Fröhlich#3 von Stefan Hagenow: Bislang für Trash+Gemetzel bekannt und berüchtigt (was mir durchaus gefällt und großen Unterhaltungswert hat), legt Stefan hier eine Kehrtwende vor. In der dritten Fröhlich-Story wird völlig auf Gewalt verzichtet, dafür umso mehr Wert auf die Charakterisierung der Figuren gelegt, was beim Thema Kindesmißbrauch unumgänglich ist um nicht ins voyeuristische abzugleiten. Mit derben Humor wird auch nicht gespart, dadurch wird der ernste Hintergrund intensiver. Der bislang beste Band der Fröhlich Serie der kaum jemanden kalt bleiben läßt. Der unheimliche Kakerlak von Steff Murschetz+Elbe-Billy: Underground wie er sein muß, dreckig, hart, kompromißlos! Weit weg von der Massentauglichkeit üblicher Fanpuplikationen. Ein Superheld der eine versiffte Kakerlake ist, Schurken so hemmungs- und Skrupellos, dagegen wirken Magneto und Dr.Doom wie Pfadfinder. Das Teil macht einfach nur Spaß, bei einer 200er Auflage sollte man sich mit dem Erwerb allerdings beeilen. Operation Fledermaus von Schwartz&Yann: Spirou + Fantasio im besetzten Brüssel. Bei den Spezial-Bänden traut man sich einiges, in der regulären Serie undenkbar wird hier getötet und gefoltert, sogar Sex ist kein Tabu. Trotz Humor und phantastischer Elemente ein "erwachsener" Band. In den Zeichnungen gibt es zahlreiche Querverweise auf andere belgische Comicserien die zu entdecken Spaß macht und einen umfangreichen redaktionellen Teil zu den Hintergründen der Story. Einzig der Schluß ist etwas zu gerafft und wäre ein zweites Album wert gewesen.

Mittwoch, 9. Juni 2010

Comic Saloon #4

  EhaPanCar-Party
Ein Muß beim Comicsalon ist das kollektive Besäufnis an einem Abend. Irgendwo stand zwar immer auch noch ein Buffet rum, aber das war noch jedesmal in Rekordzeit geplündert, beim futtern werden die Journaillen zu Piranhas. Peinlich zu sehen wie dabei auch noch die letzten Schmodderreste zusammengekratzt wurden...
Diesmal wurde der Modus geändert. Es gab keine Eintrittskarten + dann trinken bis zum abwinken, sondern Gutscheine + Eintritt frei, und die Örtlichkeit wurde gleich mit geändert - keine gute Idee!
Vor dem Eingang des fünfstöckigen Gebäudes drängten sich die Leute. Die erste Etage hatte den Charme einer Sardinendose, alles drängte sich vor der dortigen Theke und die Treppe zum nächsten Stock wurde von ein paar Idioten blockiert die dort rumpalaverten (ich sag mal keinen Namen). Irgendwie hab ich mich trotzdem stinksauer hochgezwängt, aber dort wars genauso - nur weniger Sauerstoff und wärmer. Also in den dritten Stock, wieder gerappelt voll vor der Theke und noch weniger Luft zum atmen, dafür Sauwarm und schwitzig wie in den Tropen. OK, oberste Etage. Hier kam man zwar locker an die Theke aber das Klima entsprach einer Sauna auf dem Mount Everest, wenn man hier was trank kam es sofort wieder aus den Poren raus, schwitzen statt pinkeln. Und eine Luft zu dick um sie in die Lungen zu pressen und nur noch Spuren von Sauerstoff. Um zu überleben blieb einem keine Wahl als umgehend wieder auf die Straße raus zu gehen, dort konnte man sich dann sogar unterhalten. Aber dann ließen die Schergen erst niemanden mehr mit Bier hinaus, und dann überhaupt niemanden mehr mit Getränk. An dem Punkt hatte ich die Schnauze endgültig voll und ging schweren Herzens (ich hatte noch nen Gutschein übrig) zum Ritter wos dann lustig war.
Fehler #1: Es konnte jeder rein. Da waren Einheimische und Comicnerds gemischt was irgendwie garnicht ging. Fehler #2: Das Gebäude aus dem vorletzten Jahrhundert (hat mich mit seiner Holztäfelung an nen Puff erinnert) besteht aus nem Treppenhaus und vielen kleinen, unübersichtlichen Nebenräumen, da verläuft sich alles, man findet niemanden und das Raumklima ist katastrophal. War wohl alles ein kostengünstiger Kompromiß aber macht halt keinen Spaß. Wenns das nächste Mal wieder so ist geh ich gleich zum Ritter.

Montag, 7. Juni 2010

Comic Salon #3

Und wieder ist der Comicsalon rum. Da wartet man zwei Jahre und ehe man sichs versieht ist man wieder zuhause und wartet auf den Nächsten...

Die Fahrerei war OK, bis auf die sintflutartigen Regenfälle auf der Rückreise. Dafür kein einziger der ewiglangen Staus.
Ich glaube ich hab fast ununterbrochen gequasselt, jedenfalls in den vier Tagen mehr als sonst in einem Jahr. Und dabei etwa nur mit der Hälfte aller Leute mit denen ich eigentlich reden wollte, und dann nicht selten zu wenig. Und wieder andere die anwesend waren sind mir garnicht über den Weg gelaufen... Mit meiner Kodderschnauze habe ich wohl auch den ein oder anderen Verprellt - Sorry, war echt nicht böse gemeint! Insb. den Harald, falls du das liest, ich hab dich am Sonntag nicht mehr gesehen, aber die Zusage wird eingehalten.
Und der Salong selber, nuja, ich hab mich auf die BinLaden-Halle beschränkt. Von den Ausstellungen dort waren für mich die Western-Comics und Zeitungsstrips das Größte, zum Niederknien. Insb die Originale von Walt Kelly - der Mann war ein Genie!
Meine Anlaufstelle, der Gringostand am Morgen.

Die Diskussionsrunden habe ich mir gespart. Die M&M Verleihung sowieso, bezeichnend ein Kommentar, daß die Stuckdecke in dem Theater das Interessanteste der ganzen Veranstaltung war... aber deswegen geht man auch nicht nach Erlangen. Es sind die Leute die man dort trifft, die einen zum ersten Mal, die anderen nach Jahren wieder - auf Namenslisten verzichte ich mal, es war mir bei jedem/jeder Einzelnen eine Freude.
Nebenbei werden auch Projekte angeleiert, beizeiten werde ich die hier erwähnen.

Mittwoch, 2. Juni 2010

Comic Salon #2

Sodele, Heute Mittag mach ich mich auf den Weg, höchste Zeit den Trolli zu packen.
Dabei ist mir Gestern noch eingefallen, es ist der 14. Comic Salon und ich habe den Ersten verpaßt. DH: Ich bin zum dreizehnten (13) Mal dort - das läßt Böses erwarten!
Die ersten Omen hats schon gegeben: Gestern hat sich erstmal der Luftfilter in meinem Auto gelöst, hab ich gemerkt als der Wagen nicht mehr rund lief und es erbärmlich im Motorraum geklappert+geknarzt hat; Nuja, konnte ich easy wieder festmachen. Abends fange ich mir eine Art Zerrung im Rücken ein, der rechte Rautenmuskel tut jetzt Scheißweh. War ja klar, gerade erst hat sich was Ähnliches im linken Schultergelenk beruhigt. So langsam komme ich in ein Alter in dem man sich wundert wenns mal nicht irgendwo weh tut.
Was kommt als Nächstes? Ich hab diesmal vor über Würzburg anstatt wie sonst über Nürnberg zu fahren, wahrscheinlich verfranse ich mich gnadenlos, ich bin ja ein eher schlechter Autofahrer... was noch alles passieren kann, darüber will ich erstmal nicht spekulieren, ich werde es rechtzeitig erfahren. Der bisherige Höhepunkt war vor ein paar Jahren ein mehrtägiger Aufenthalt in der dortigen Uniklinik - das wird sich hoffentlich nicht wiederholen! Und ja, ich bin abergläubig bis zum Abwinken...