Mittwoch, 30. Mai 2012

Halbling


Ein Preview von den Illus die wo ich gerade machen tue. "Halbling" deshalb weil auf dem anderen "H..."-Namen das da ist: © , vermeidet es also vorsichtshalber ihn bei kommerziellen Sachen zu verwenden.
OK, man darf neugierig sein wie das wird, ich bins auch weil ich erst die Hälfte der Motive zur Umsetzung bekommen habe... manche Autoren machen es spannend , die können halt nicht aus ihrer Haut raus, da bekommt die Bezeichnung "Spannungsautor" eine ganz neue Bedeutung ;). Aber eine nicht geringere Zitterpartie ist dabei auch der Druck selbst. Das Papier welches in Romanen verwendet wird eignet sich nämlich nicht wirklich für Bilderdruck, es saugt wie Sau! Dh, sattes Schwarz ist kaum möglich und wenn mans doch versucht werden die Grautöne zu dunkel. Auf der anderen Seite kann es auch zu Hell werden, Kontraste fliegen raus und das ganze Bild sieht elend "flach" aus. Für den Illustrator ganz daneben ist, wenn wegen der Lesefreundlichkeit kein Schwarz sondern Dunkelgrau verwendet wird (am besten auf getönten Papier), ist für die Augen zwar angenehmer für die Bilder aber tödlich - eigentlich sollte man für Illus nur Strichzeichnungen verwenden... Ein Eiertanz in dem man Repro und Drucker ausgeliefert ist und eine ordentliche Portion Glück braucht. Manchmal umgehen Verlage diese Falle indem sie für die Illus ein anderes Papier als für den Textteil verwenden, das allerdings ist eine teuere Methode bei der idR die Buchhaltung ihr Veto einlegt - letztlich bleibt einem nur Eines: Bangen & Hoffen...

Montag, 21. Mai 2012

In Arbeit

HmJa... Momentan sieht man hier nicht allzuviel von dem was ich gerade so mache, aber das liegt nicht daran das ich nix zu tun habe. Momentan pinsel ich an den Illus für dieses Buch, eine Anthologie in der alle Geschichten mit einem Bild versehen werden sollen, das macht echt Laune weil es auch jedes Mal ein neuer Ansatz ist, so richtig zeigen kann ich aber erst was wenns auf dem Markt ist.

Und kaum daß das erledigt ist steht auch schon der dritte Monstrumologe in den Startlöchern. Da wird fast die Zeit knapp da ich ja auch noch mit den Nicks beschäftigt bin, für Privatsachen bleibt da nicht viel übrig.
Und dann wirft der Comic-Salon in Erlangen seine Schatten voraus, fast ne Woche in der die Arbeit zwangsläufig liegen bleibt (ich hoffe die fehlt mir hinterher nicht), da haben zwei Storys von mir im Jazam!#7 und Horrorschocker#29 Pemiere, beides Printprodukte die ich auch ohne meine Beteiligung empfehlen kann. Ach Ja, in Comix#5/12 wird wohl ein kleiner Zweiseitenartikel über meine Illutätigkeit sein, verfasst von meinem alten Buddy Bernd Frenz - das alles sollte ein wenig darüber hinwegtrösten wenn ich hier nicht so häufig zum posten komme, denke ich mal - oder so...

Sonntag, 13. Mai 2012

1922

Und wenn ich schonmal dabei bin, einer der ersten Farbfilme. Gut, es gibt noch ältere Streifen, aber die wurden entweder von Hand coloriert oder über Farbfilter bunt gemacht was interessant aber nicht so richtig toll ist.
Der ist jetzt von 1922, dreizehn Jahre später gabs den ersten farbigen US-Spielfilm und in DLand sogar erst 1941.

Das Ganze wirkt irgendwie seltsam weil noch alles auf S/W-Stummfilme abgestimmt ist. Farben und Make-Up sind sehr kräftig damit sie noch in Grautönen wirken (wird besonders deutlich wenn man mal die Farbaufnahmen von Charlie Chaplins "Der große Diktator" mit dem Film vergleicht). Gestik und Mimik folgen ebenfalls den Stummfilmregeln. Da man nichts durch die Sprache ausdrücken konnte hatte man ein Repertoire an Posen und Bewegungen aus dem Theater übernommen bw entwickelt die bestimmte Emotionen ausdrückten und für das Publikum allgemein verständlich waren - auch wenn sie ziemlich unnatürlich sind und heute auch unfreiwillig komisch wirken.
Wieauchimmer, wenn ich den Clip ansehe ist das wie eine Zeitreise 90 Jahre zurück, und wieder verdeutlicht die Farbe das es echte Menschen waren und keine schwarzweißen, grobkörnige Kunstprodukte, in etwa so real wie Zeichentrickfiguren. Und Ja, ich finde diesen kurzen Film auch einfach nur schön :)


Freitag, 11. Mai 2012

Payne

Nein, das ist kei Indie-Musiker, Brit-Poper oder Nachwuchsschauspieler.
Das Bild wurde 1865 aufgenommen, natürlich in S/W aber ich war bass erstaunt wie gestochen scharf und wie "modern" es ist, man könnte es auch heute noch jederzeit vorzeigen.
Es ist der 20jährige Lewis Powell im Gefängnis, bald darauf wurde er wegen der Beteiligung am Attentat auf Abraham Lincoln gehängt. Da war er zwar nicht anwesend gewesen, hatte aber ein paar Tage vorher den Außenminister mit einem Messer übel zugerichtet.
Bei seinem Portrait ahnt man es schon, Lewis war während der Haft und Hinrichtung ruhig und gefasst, heutzutage würde man sagen "cool", und trällerte in der Nacht vor seinem Tod in der Zelle sein Lieblingslied.



Ellen

Ich liebe alte Photos und kann mich stundenlang im Netz durch entsprechende Galerien klicken. Und manchmal stößt man auf Bilder die einen berühren, so wie das hier...
Es wurde zwischen 1871-73 (vor 140 Jahren) im Stadtgefängnis von Newcastle aufgenommen und zeigt die elfjährige Ellen Woodman. Sie wurde mit drei andern, etwas älteren Mädchen dabei erwischt wie sie Eisen geklaut haben und wurde zu sieben Tagen "hard labour" verurteilt - Tja, damals war noch nichts von wegen Strafunmündig, ein strenger Blick und nach Hause geschickt.
Ich hab das Photo farbig gemacht weil in unserer reizüberfluteten, bunten Welt diese alten Bilder unwirklich und abstrakt wirken, als ob sie nicht wahr sind und irgendwie keine echten Menschen und Geschehen zeigen.
Jedenfalls habe ich mir die Kleine angesehen und mich gefragt warum sie geklaut hat, was hinter diesem Photo steckt. Die anderen Mädels sehen übrigens deutlich abgebrühter aus und es ist offensichtlich das die das nicht aus Jux+Tollerei gemacht haben. Und dann frag ich mich natürlich was aus Ellen geworden ist, ob sie die Kurve gekriegt und ein "normales" Leben geführt hat oder immer weiter abgerutscht ist... Welche Träume und Wünsche sie wohl hatte - und welche Chancen, wenn sie in einem Alter in dem heutzutage die Mädchen mit Barbies spielen, sich Ponys wünschen und zur Schule gehen, vermutlich aus der Not heraus Schrott stiehlt. Dieses Bild ist nicht nur ein olles Photo, es ist irgendwie ein ganzes Leben.


Samstag, 5. Mai 2012

Unvollendete Meisterwerke

Als ich kürzlich das Meme zusammengebastelt habe sind mir auch ein paar Comicseiten zu Storys wieder in die Hände geraten die ich zwar angefangen aber nie beendet habe. Das hier ist so ein Beispiel (29x39,5cm).
Es wird wohl Mitte der 90er gewesen sein, um die Zeit rum als ich Cassandra gemacht habe, und ich habe nicht den Hauch einer Ahnung um was es geht bw gegangen wäre, vermutlich hatte ich auch keinen Plan sondern einfach nur angefangen... Die Figuren sind mit dem Pinsel gemacht und der Rest anscheinend mit einem Rapidographen, die Linien sind mit einem Lineal gezogen - eine Mühe die ich mir Heute nicht mehr antue (So wie ich es mittlerweile hasse Städte zu zeichnen). Und das Ganze ist offensichtlich für Farbe angelegt da Schraffuren und Schwarzflächen fehlen. Auf der dritten Seite kann man erkennen das ich irgendwann später an den Dingern rumgespielt und versucht habe die Bilder teilweise in S/W umzumodeln, eine Fingerübung an Sachen die man ansonsten nicht mehr verwendet. Skurril ist der bucklige Typ im vorletzten Panel der zweiten Seite, so akkurat wie der Rest ist muß das Absicht gewesen sein (Scherzkeks der ich bin) ...