Mittwoch, 11. September 2013

Wahl 2013...

 ...oder: Verarschen kann ich mich selbst! :(
Demnächst ist mal wieder das Stimmvieh in DLand aufgerufen seinen Hirten die Absolution zu erteilen, mach ich da mit? Nein, schon seit Jahren nicht mehr!
Aber warum nicht, schließlich kann ich dadurch als Normalbürger die Regierung bestimmen und auf die Politik Einfluß nehmen? *lol*
Ganz einfach, es gibt keine Partei hinter der ich stehen könnte und die ich an der Regierung sehen will, lediglich eine Abstufung nach unten welche ich für noch verheerender halte. Soll ich jetzt das, meiner Meinung nach, kleinste Übel wählen? Soll ich mich zwischen Pest und Cholera entscheiden nur damit sich eine volksfremde Politkaste bestätigt fühlt? Nee Danke, da mach ich nicht mit! Mit Demokratie (Das Volk als Souverän) hat das mMn auch nur wenig zu tun. Alle paar Jahre darf man ein Kreuzchen machen und hat danach die Schnauze zu halten bw hinzunehmen was die Regierenden in absolutistischer Manier bestimmen (da ist mir eine ehrliche Diktatur fast lieber, da wird wenigstens nicht so getan als ob das Volk was zu melden hat). Eine Einflußnahme der betroffenen Bevölkerung ist, nachdem die ihre Kreuzchen gemacht haben, schlicht nicht vorgesehen. Klar, man kann Petitionen einreichen und sogar eine Volksabstimmung ist möglich. Nur kann man das Erstere leicht ablehnen und ist beim Zweiten (im Gegensatz zur Schweiz) nicht an das Ergebnis gebunden. In DLand wurde das ganz bewußt so geregelt weil die Politkaste davon ausgeht, daß das gewöhnliche Volk zu dumm, zu kurzsichtig und zu leicht beeinflußbar ist um vernünftige Entscheidungen zu treffen. Mit ein Grund warum sämtliche Wahlparolen die gerade an jedem Pfosten hängen platte Slogans sind die auf Ängste und dem Neidfaktor abzielen. Bezeichnend, ich habe kürzlich in einer Straße drei Plakate von drei verschiedenen Parteien mit demselben Slogan (Bildung) gesehen... Überhaupt, wer seine Entscheidung vom Wahlkampf abhängig macht dem gehört das Wahlrecht entzogen, das ist Werbung, nichts anderes. Negatives wird verschwiegen*, hohle Versprechen gemacht, natürlich nur das gesagt was die Leute hören wollen - das was da abgesondert wird ist nach der Wahl eh Makulatur und die schönen Worte weichen den "Sachzwängen" (das was man nicht offen ausgesprochen hat) oder Koalitionspartner, Opposition oder EU blockiert ihre Umsetzung. Wenn überhaupt, dann muß man sich daran orientieren was Parteien (nicht nur die Regierung!) und ihre "Eliten" in den Jahren davor gemacht, gesagt, gefordert, behauptet und verschwiegen haben - und wenn ich daran denke ist mein positivstes Gefühl Übelkeit. Ich könnte jetzt jede einzelne Partei und ihre Führer an den Pranger stellen aber das wäre plump und polemisch, deshalb kurz gefasst: Solange die Politkaste nur die eigenen Partei- und Machtinteressen berücksichtigt, die Bürger wie unmündige Kinder behandelt die zu ihrem (vermeindlichen) Glück gezwungen werden müßen und ihnen kein Mitspracherecht zugesteht, werde ich bei dieser Farce nicht mitmachen!

* Ein Beispiel: Warum ist "Vergemeinschaftung der EU-Staatsschulden" bei der Opposition kein Thema? Weil sie da viel weiter gehen wollen als die aktuelle Regierung!

3 Kommentare:

Diana Kennedy hat gesagt…

Jo. Ich finde es dieses jahr auch besonders schlimm, da ist wirklich weit und breit nichts wählbares. Und die wahl zwischen Mama Merkel und Kavallerie-Jauptmann Steinbrück ist keine echte...Also habe ich mir den Gang zur deutschen Botschaft gespart.

Geier hat gesagt…

Und noch übler, selbst wenn man sich für einen der beiden entscheidet muß man sich darüber im Klaren sein, daß man damit auch gleichzeitig ihre Koalitionspartner bw Mehrheitsbeschaffer an den Hacken hat. Das ist als ob man zur Pest nen Tripper oder zur Cholera die Syphilis dazu bekommt...

Andi hat gesagt…

Klingt im ersten Momennt nachvollziehbar, aaaber:

"Nichtwählen aus Protest funktioniert nicht!

Also mal angenommen, Sie sind ein Protest-Nichtwähler. Das ist Ihr gutes Recht. Aber: Sie schaden damit keiner Partei. Beispiel Wahlkampfkostenerstattung: Welche Partei wie viel vom Staat bekommt, entscheidet der Prozent-Anteil. Und der wiederum errechnet sich aus den gültig abgegebenen Stimmen. Das gilt auch für die Sitze im Bundestag. Ihre nicht abgegebene Stimme fällt also einfach unter den Tisch. Weh tut das keiner Partei. Anderes Beispiel: Wenn Sie etwa verhindern wollen, dass die NPD Geld vom Staat bekommt, dann müssen Sie auf jeden Fall wählen gehen. Dabei ist es fast egal, was sie wählen (außer eben die Rechtsextremen). Je mehr Menschen ihre Stimme abgeben, desto geringer wird der prozentuale Anteil der NPD am Gesamtergebnis. Also: Wer wählt, kann einfacher seine Protesthaltung ausdrücken. Wenn das mal kein guter Grund ist!"

http://www.sueddeutsche.de/politik/bundestagswahl-zehn-ziemlich-gute-gruende-waehlen-zu-gehen-1.1775957